LebensstilTausende Beben auf Santorini: Angst vor Tsunami in der Ägäis

Tausende Beben auf Santorini: Angst vor Tsunami in der Ägäis

In einem Zeitraum von zehn Tagen wurden auf der griechischen Insel Santorini fast 13.000 Erschütterungen unterschiedlicher Stärke registriert. Die Situation ist beunruhigend, und das nicht nur für die Griechen. Auch die Türkei, die über das Meer nachbarschaftlich liegt, befürchtet das Schlimmste. Dort laufen Vorbereitungen für einen möglichen Tsunami.

Die seismische Aktivität weckt Bedenken bei den Bewohnern und Touristen.
Die seismische Aktivität weckt Bedenken bei den Bewohnern und Touristen.
Bildquelle: © Getty Images | 2025 Anadolu

Vom 1. bis zum 10. Februar wurden auf Santorini fast 13.000 Erschütterungen erfasst, wobei die stärkste eine Magnitude von 5,3 erreichte. Wissenschaftler in Griechenland schließen nicht aus, dass die unterirdischen Erschütterungen in der Umgebung der Inseln Amorgos und Santorini wochen- oder sogar monatelang anhalten könnten. Sowohl auf der einen als auch auf der anderen Insel gilt der Ausnahmezustand. Laut dem Portal eKathimerini schließen Experten auch die Möglichkeit stärkerer Erdbeben mit einer Magnitude von bis zu 6,5 nicht aus.

Das griechische Tsunami-Warnzentrum befindet sich in erhöhter Alarmbereitschaft und beobachtet die Lage rund um die Inseln.

Ängste vor Tsunami

Obwohl das griechische Tsunami-Warnzentrum versichert, dass derzeit kein erhöhtes Risiko für das Auftreten dieses Phänomens besteht, bereiten sich benachbarte Länder wie die Türkei und Israel auf eine mögliche Katastrophe vor. "Es ist gut, dass sie in Alarmbereitschaft sind", sagte der griechische Seismologe Gerasimos Papadopoulos im Fernsehen MEGA. Er betonte, dass ein "potenzieller Tsunami die Türkei in nur 45 Minuten erreichen könnte".

Türkei und Israel wollen vorbereitet sein

Der türkische Professor Şenol Hakan Kutoğlu warnt, dass ein Erdbeben der Magnitude 8 in der Ägäis Tsunami-Wellen von drei bis fünf Metern Höhe auslösen könnte. Die Behörden in der Türkei und Israel bereiten sich auf eine solche Möglichkeit vor, um potenzielle Schäden zu minimieren.

Die Türkei hat bereits Alarmsirenen in den Städten Izmir, Aydin und Mugla installiert. Zudem wurde ein SMS-Benachrichtigungssystem eingeführt, um die Bewohner vor der Gefahr zu warnen.

Der Ausnahmezustand wird noch einige Wochen andauern.
Der Ausnahmezustand wird noch einige Wochen andauern.© Getty Images | 2025 Anadolu

Der Vertreter des Zentrums, Marinos Charalambakis, betonte in einem Interview mit der Zeitung "Kathimerini", dass mehrere Faktoren das Auftreten eines Tsunamis beeinflussen, einschließlich der Magnitude und der Tiefe des Erdbebens sowie der Meerestiefe.

Mögliche Szenarien

Laut dem Seismologen Prof. Kostas Synolakis sind drei Szenarien für die Entwicklung der Ereignisse möglich. Das beste davon geht von einem allmählichen Abschwächen und Erlöschen der seismischen Aktivität aus. Das zweite Szenario ist ein Erdbeben unbestimmter Magnitude. Das dritte Szenario ist ein Vulkanausbruch in kleinem Maßstab auf dem unbewohnten, kleinen Eiland Nea Kameni, das in der Bucht von Santorini liegt, oder der Ausbruch des Unterwasservulkans Kolumbo, der etwa acht Kilometer nordöstlich von Santorini liegt.

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