NachrichtenTeheran plant Gegenvorschlag im Atomstreit – Kritik an Israel und US-Offerte

Teheran plant Gegenvorschlag im Atomstreit – Kritik an Israel und US‑Offerte

Der Iran kündigt eine eigene Initiative im Atomkonflikt mit den USA an. Der Vorschlag soll über Oman übermittelt werden – als Antwort auf ein von Teheran zurückgewiesenes US-Angebot. Scharfe Kritik richtet sich auch gegen Israel.

Donald Trump
Donald Trump
Bildquelle: © GETTY | Bloomberg

Iran lehnt US-Angebot ab

Der Iran will in den kommenden Tagen einen eigenen Gegenvorschlag im Streit um das Atomabkommen vorlegen. Außenamtssprecher Esmaeil Baghaei erklärte am Montag, dass das Papier über den Vermittlerstaat Oman an die Vereinigten Staaten übergeben werden soll. Die zuvor unterbreitete US-Offerte sei laut Baghaei "nicht akzeptabel" und ignoriere die Ergebnisse früherer Gesprächsrunden.

Forderung nach wirtschaftlichem Nutzen

Laut Baghaei wird der iranische Gegenvorschlag "vernünftig, logisch und ausgewogen" ausfallen. Besonders wichtig sei für Teheran, dass der Iran vor der Aufhebung von Sanktionen einen konkreten wirtschaftlichen Nutzen erziele. Dazu gehöre vor allem die Wiederherstellung regulärer Handels- und Bankverbindungen mit dem Ausland.

Kritik an US-Positionen

Nach Angaben von Diplomatenkreisen arbeitet Teheran bereits seit Ende Mai an einer ablehnenden Antwort. Der US-Vorschlag löse zentrale Differenzen nicht – etwa zur Urananreicherung auf iranischem Boden, der Ausfuhr hochangereicherten Urans und verbindlichen Mechanismen zur Aufhebung der Sanktionen. Ein konkreter Termin für eine neue Verhandlungsrunde mit Washington sei bislang nicht absehbar.

Khamenei bekräftigt iranischen Kurs

Auch der oberste Führer des Iran, Ayatollah Ali Khamenei, hatte das US-Angebot kürzlich als "gegen die Interessen Irans" bezeichnet. Er kündigte an, die Urananreicherung werde fortgesetzt – ungeachtet der Kritik westlicher Staaten, die darin eine mögliche Vorbereitung zum Bau von Atomwaffen sehen. Teheran hingegen beharrt darauf, dass sein Atomprogramm ausschließlich friedlichen Zwecken diene.

Israel als Ziel politischer Vorwürfe

Zugleich erneuerte der Iran seine Angriffe gegen Israel. Baghaei forderte die internationale Gemeinschaft auf, Druck auf den Erzfeind Irans auszuüben und dessen angebliches Atomwaffenprogramm offen zu legen. Es sei unverständlich, dass westliche Staaten das iranische Programm kritisieren, während sie zu Israels nuklearer Bewaffnung schweigen. Teheran kündigte an, bald vertrauliche Dokumente zu veröffentlichen, die Israels militärische Nuklearambitionen belegen sollen.

Quelle: Reuters

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Redakcja Wirtualnej Polski