THAAD-Raketenabwehr in Israel: USA zögern mit Stationierung
Israelische Medien berichten, dass im Land zum ersten Mal eine Batterie des THAAD-Luftverteidigungssystems stationiert wird. Was ist das für eine Waffe?
13.10.2024 14:13
Die Stationierung dieses Systems in Israel soll ein Schritt zur Vorbereitung auf die Abwehr eines möglichen massiven Angriffs aus dem Iran sein. Bei früheren Angriffen wurde Israel unter anderem mit ballistischen Raketen beschossen. Solche Raketen sind gefährlich, weil sie nach dem Start sehr hohe Geschwindigkeiten (bis zu 5 Mach) erreichen. Nur wenige Luftabwehrsysteme können effektiv gegen ballistische Raketen eingesetzt werden.
Israel möchte THAAD haben
Israel wird häufig als Beispiel für einen Staat mit einem sehr entwickelten und effektiven Raketenabwehrsystem genannt. Während das Iron Dome-System meist zuverlässig funktioniert, meinen viele in Israel, dass die höheren Stufen der Luft- und Raketenabwehr weiter verstärkt werden können.
Die Medien berichten, dass dies durch die Übertragung des amerikanischen THAAD-Luftverteidigungssystems (Terminal High Altitude Area Defense) erreicht werden soll. Es ist jedoch zu beachten, dass Vertreter des US-Verteidigungsministeriums ein solches Szenario bisher nicht bestätigt haben. Sie erklären lediglich, dass "eine solche Stationierung in Erwägung gezogen wird".
THAAD-Luftverteidigungssystem in Israel: USA zögern weiterhin
THAAD ist ein Raketensystem, das zur Abwehr von ballistischen Raketen mit kurzer und mittlerer Reichweite entwickelt wurde. Angesichts der aktuellen Bedrohung durch den Iran könnte eine solche Verstärkung für Israel von großem Wert sein. Das Problem könnte jedoch nicht im fehlenden Willen der US-Regierung liegen, sondern in unzureichenden Vorräten dieses Systems. Die Amerikaner verfügen nur über eine relativ geringe Anzahl von Batterien und vor allem über eine begrenzte Anzahl von Abfangraketen.
THAAD kann Ziele in einer Entfernung von bis zu 200 Kilometern neutralisieren, die sich auf einer Höhe von bis zu 150 Kilometern bewegen. Ihre Zerstörung erfolgt mittels kinetischer Energie (Hit-to-Kill). Das Radar, das in die Batterie integriert ist und Ziele verfolgt, hat eine Reichweite von bis zu 1000 Kilometern.