Tödlicher Anschlag: Haftbefehl gegen Arzt in Magdeburg erlassen
Die Polizei informierte am Sonntagmorgen über die Ausstellung eines Haftbefehls gegen Taleb Abdul Dschawad, der des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg verdächtigt wird.
Am Freitagabend fuhr ein von einem Mann gesteuertes Auto in eine Menschenmenge, wobei fünf Personen getötet und 200 verletzt wurden. Der 50-Jährige soll wegen fünffachen Mordes, mehrfachen Mordversuchs und der Verursachung zahlreicher Körperverletzungen in Untersuchungshaft genommen werden.
Laut Staatsanwalt Horst Walter Nopens könnte das Motiv des Täters Unzufriedenheit über die Behandlung von Flüchtlingen aus Saudi-Arabien in Deutschland gewesen sein. Dschawad lebt seit 2006 in Deutschland.
Der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff, teilte mit, dass der Verdächtige ein Arzt sei, der in Bernburg wohnt und arbeitet. "Nach eigenen Aussagen sei er Islam-Kritiker, offenbar hat er sich seither radikalisiert", zitiert das ZDF.
Das Bundeskriminalamt warnt, dass Weihnachtsveranstaltungen besonders gefährdet durch Angriffe islamistischer Attentäter sind. "Fanatisierte Einzeltäter" stellen eine große Bedrohung dar, da ihre Handlungen schwer vorhersehbar sind.
Der Anschlag in Magdeburg wurde zur Bühne politischer Kommentare und Kritik an den Maßnahmen der Behörden, die womöglich frühere Warnsignale ignoriert haben könnten. Der 50-jährige Taleb Abdul Dschawad war bekannt für seine radikalen Ansichten, was Fragen zur Wirksamkeit präventiver Maßnahmen der Polizei und Justiz in solchen Fällen aufwirft.