Touristen schänden Tempel in Tokio: Respektlose Vorfälle häufen sich
Die Respektlosigkeit mancher Touristen an heiligen religiösen Stätten überrascht weiterhin. In Japan sorgt ein Vorfall mit einem amerikanischen Touristen, der Buchstaben in ein Holztor eines der meistbesuchten Tempel in Tokio geritzt hat, für Aufsehen.
14.11.2024 14:39
Meiji-jingū ist eine Shintō-Ruhestätte im Stadtteil Shibuya in Tokio, die sowohl von Gläubigen als auch von Touristen besucht wird.
Amerikanischer Tourist ging zu weit
Ein amerikanischer Tourist besuchte mit seiner Familie diesen Ort und beging am Montag, dem 11. November, eine Dummheit. Er ritzte Buchstaben in einen der Pfeiler des Torii, dem traditionellen Tor am Eingang zum Meiji-jingū-Tempel.
Die Polizei verhaftete den Mann am nächsten Tag. Dem 65-Jährigen wird die Schändung dieses heiligen Ortes vorgeworfen, doch was ihm konkret für diesen Streich droht, wurde nicht bekannt gegeben.
Leider ist dies kein Einzelfall. Einen Tag zuvor wurden auf einem weiteren Tor zum selben Tempel eingemeißelte Spuren entdeckt, die chinesische Zeichen ähneln. Der Täter konnte bisher nicht ermittelt werden.
Auch Yasukuni-Tempel geschändet
Ebenfalls in dieser Woche teilte die Polizei mit, dass eine Untersuchung eingeleitet wurde, nachdem an zwei Stellen auf der Steinmauer des Yasukuni-Tempels in Tokio das Zeichen für "Tod" entdeckt wurde. Im Juni und August wurden die Pfeiler des Tors dieses Tempels mit Aufschriften in Englisch und Chinesisch versehen, die das Wort "Toilette" bedeuten.
Der Yasukuni-Tempel ist seit Jahren umstritten. Er erinnert an über zwei Millionen Japaner, die im Zweiten Weltkrieg gefallen sind, darunter 14 Politiker und Militärkommandeure, die von einem internationalen Tribunal als Kriegsverbrecher verurteilt wurden.