Tradition trifft Innovation: Osterkuchen und das perfekte Mehl
Einige halten treu an der Tradition fest, andere probieren jedes Jahr ein neues Rezept für einen Osterkuchen aus. Ob Hefeteig, Sandkuchen oder vielleicht gekocht – in jedem ist Mehl der entscheidende Bestandteil. Richtig gewählt, ist es die Garantie für einen gelungenen Kuchen.
In letzter Zeit werden zunehmend Mayonnaise- und Joghurtkuchen beliebt, die nicht nur locker, sondern auch angenehm feucht sind. Einen ähnlichen Effekt kannst du erzielen, indem du dich für den etwas in Vergessenheit geratenen gekochten Kuchen entscheidest. Er wird ähnlich wie der Sandkuchen zubereitet, landet jedoch statt im Ofen in einer speziellen Metallform in einem großen Kochtopf mit kochendem Wasser.
Welches Mehl für Hefekuchen?
Hefekuchen sind Backwaren, die an die Tradition anknüpfen. Sie wurden in großen Formen gebacken und ihre Form symbolisierte Fruchtbarkeit. Dem Teig wurden Trockenfrüchte hinzugefügt, und nach dem Backen wurde der Kuchen mit Zuckerguss überzogen. Rezepte für den Osterkuchen waren bereits im 17. Jahrhundert bekannt und verbreiteten sich in ganz Europa.
Für Hefekuchen ist Weizenmehl Typ 550 oder 650 am besten geeignet, da es die richtige Menge an Gluten enthält. Solches Mehl verbindet sich gut mit dem Vorteig und beeinflusst nach dem Aufgehen die richtige Lockerheit und Elastizität des Teigs. Wenn du schwereres Mehl wie etwa Typ 750 hinzufügst, könnte der Kuchen nicht aufgehen.
Das beste Mehl für Sandkuchen
Die Herkunft des Sandkuchens ist etwas später. Das Rezept dafür ist mit der britischen Küche und dem "Pound Cake" genannten Gebäck verbunden. Solch ein Kuchen wurde aus einem Pfund jeder der vier Zutaten hergestellt: Eier, Mehl, Butter und Zucker. Der gerührte Kuchen ging ohne zusätzliche Backtriebmittel auf.
Heute enthält jedes Rezept zumindest eine kleine Beimischung von Backpulver. In einer einfacheren Version wird statt Butter Öl hinzugefügt, was den Kuchen leichter zuzubereiten macht und immer gelingt.
Für Sandkuchen sollte man leichteres Kuchenmehl (Typ 405 oder 450) verwenden. Es wird oft zur Hälfte mit Kartoffelmehl gemischt. Dadurch erhält das Gebäck eine krümelige Struktur, die an den zartesten Sand erinnert.
Mayonnaise- oder Joghurtkuchen
In einigen Rezepten für Osterkuchen tauchen zusätzliche Zutaten wie Mayonnaise, Joghurt, Sahne oder Hüttenkäse auf. Zusätzliches Fett oder Milchprodukte sorgen dafür, dass der Kuchen nach dem Backen länger feucht und samtig bleibt.
Für solche Backwaren eignet sich am besten Kuchenmehl Typ 450, gemischt mit einer kleinen Menge Kartoffelmehl. Für Joghurt- oder Zitronenkuchen kannst du statt Kartoffelmehl eine kleine Menge Mandelmehl hinzufügen.
Rezept für den gekochten Kuchen
Für die Zubereitung benötigst du eine spezielle Metallform mit Kamin.
Zutaten:
- 6 Eier
- 220 g Zucker
- Mark einer Vanilleschote
- 250 g geschmolzene Butter
- 140 g Weizenmehl (Kuchenmehl)
- 160 g Kartoffelstärke
- 2 Teelöffel Backpulver
- eine Prise Salz
Zubereitung:
- Die inneren Wände der Form für den gekochten Kuchen gründlich mit Butter einfetten. Einen großen Topf zur Hälfte mit Wasser füllen und zum Kochen bringen.
- Die Butter schmelzen und abkühlen lassen.
- Eiweiß von den Eigelben trennen.
- Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen.
- In einer separaten Schüssel Eigelbe mit Zucker und Vanillemark mit dem Mixer schlagen. Ohne das Mixen zu unterbrechen, die abgekühlte geschmolzene Butter hinzufügen.
- Mehl in eine separate Schüssel sieben, mit Stärke und Backpulver mischen und dann vorsichtig in die Eigelbmasse einrühren.
- Zum Schluss die gesamte Mischung mit dem geschlagenen Eiweiß vermengen.
- Die fertige Masse in die Form für den gekochten Kuchen füllen und fest verschließen.
- In den Topf mit kochendem Wasser geben, mit einem Deckel abdecken und 1,5 Stunden kochen.
- Nach dieser Zeit die Form vorsichtig aus dem Wasser nehmen, öffnen und den Kuchen zum Abkühlen auf ein Gitter legen.