NachrichtenTransnistrien im Ausnahmezustand: Risiko durch Gaslieferungskrise

Transnistrien im Ausnahmezustand: Risiko durch Gaslieferungskrise

Der Anführer der international nicht anerkannten Republik Transnistrien in Moldawien, Wadym Krasnoselski, hat ein Dekret zur Einführung des Ausnahmezustands in der Wirtschaft unterzeichnet. Grund dafür ist das Risiko einer Unterbrechung der Gaslieferungen aus Russland in die Region. Dieses Dekret muss vom lokalen Parlament genehmigt werden.

Grenzübergang zu Transnistrien
Grenzübergang zu Transnistrien
Bildquelle: © East News | DANIEL MIHAILESCU
Adam Zygiel

Gemäß dem unterzeichneten Dekret soll für 30 Tage ein Ausnahmezustand in der Wirtschaft gelten. In dieser Zeit sollen alle Unternehmen in Transnistrien "rationell mit Gas und anderen Energiequellen umgehen". Zudem wird ein Exportverbot für Energierohstoffe eingeführt.

Das Dekret benötigt die Zustimmung des Parlaments von Transnistrien. Die Abgeordneten werden dieses Thema am 11. Dezember erörtern.

Die Situation hängt mit der Entscheidung der Ukraine zusammen, den Vertrag über den Transit von russischem Gas nach Europa nicht zu verlängern. Dieser läuft am 1. Januar 2025 aus. Derzeit erhält Moldawien Gas aus Russland auf Basis eines Vertrags, der bis Ende Oktober 2026 gültig ist.

Was passiert mit dem Gas für Moldawien?

Seit Herbst 2022 hat Gazprom die Gaslieferungen auf 5,7 Millionen Kubikmeter pro Tag begrenzt, was deutlich weniger als der Winterverbrauch Moldawiens ist. Daher wird seit Ende letzten Jahres das gesamte russische Gas nach Transnistrien geleitet.

Gazprom ist bereit, Gas auf einem alternativen Weg nach Transnistrien zu liefern. Die Russen fordern jedoch eine Klärung der Schuldenfrage von Moldovagaz. Gazprom behauptet, es seien über 700 Millionen Dollar offen, während Moldawien von weniger als 9 Millionen Dollar ausgeht.

Transnistrien ist eine Republik innerhalb der Grenzen Moldawiens, die international nicht als eigenständiger Staat anerkannt ist. Regierung und Einwohner sind eindeutig prorussisch. Dort sind russische Truppen stationiert, und Moskau pflegt Kontakte zu den lokalen Behörden.

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