NachrichtenTrump droht mit Handelskrieg: Letzte Chance für Kanada und Mexiko

Trump droht mit Handelskrieg: Letzte Chance für Kanada und Mexiko

Donald Trump hat angekündigt, dass er am Montag separate Gespräche mit dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau sowie mit Vertretern der mexikanischen Regierung führen wird. Dies ist die letzte Chance, eine Einigung am Rande eines drohenden Handelskriegs zu erzielen. Der US-Präsident wiederholte zudem seine Drohungen gegenüber der EU.

Donald Trump
Donald Trump
Bildquelle: © Getty Images | Chip Somodevilla
Przemysław Ciszak

Trump sagte, dass er Zölle von 25 Prozent auf kanadische und mexikanische Importe erheben werde. Diese sollen am 4. Februar in Kraft treten, es sei denn, es wird in letzter Minute eine Einigung erzielt, berichtet Bloomberg.

Mexiko und Kanada sind für fast 30 Prozent des US-Imports verantwortlich.

Die Verhandlungen, die auf eine letzte Chance hinauslaufen, plant der US-Präsident für Montagmorgen. Er betonte, dass er getrennt mit dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau sowie mit Vertretern der mexikanischen Regierung sprechen werde.

Ich erwarte nichts sehr Dramatisches. Wir haben Zölle verhängt. Sie schulden uns viel Geld, und ich bin sicher, dass sie bezahlen werden - sagte Trump vor den geplanten Gesprächen.

Die laufenden diplomatischen Verhandlungen weisen auf mögliche Zugeständnisse hin. Kanada schlägt die Einrichtung einer gemeinsamen Taskforce zu Fentanyl vor, während Mexiko die Sicherheitsmaßnahmen an der Grenze verstärkt, obwohl die wirtschaftliche Unsicherheit weiterhin besteht.

Offen bleibt die Frage eines möglichen Ausschlusses von Öl aus den Zöllen. Kanada und Mexiko sind zusammen für etwa 70 Prozent des amerikanischen Erdölimports verantwortlich.

Trump hat Europa nicht vergessen

Trump wiederholte ebenfalls seine Drohungen gegenüber der Europäischen Union. Er betonte, dass die Zölle "mit Sicherheit eingeführt werden". Er wies auf das große Handelsdefizit mit Europa hin.

- Sie nehmen unsere Autos nicht, sie nehmen landwirtschaftliche Produkte nicht - rechnete er der EU vor. - Sie nehmen fast nichts, und wir nehmen alles - fügte er hinzu.

Trumps scharfe Rhetorik veranlasste Europa dazu, größere Käufe in den USA zu erklären, um das enorme Handelsdefizit zu reduzieren und dem US-Präsidenten entgegenzukommen. Gas soll zur Verhandlungsgrundlage der EU werden und vor den vom amerikanischen Präsidenten angekündigten Zöllen von 10 bis 20 Prozent auf europäische Produkte absichern.

Die Vorsitzende der Europäischen Kommission soll bereits mit Trump über den Ersatz von russischem Flüssiggas durch amerikanisches Gas gesprochen haben.

Bloomberg merkt an, dass infolge von Trumps erneuten Drohungen der Euro-Kurs fiel, während der Dollar an Stärke gewann.

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