Trump-Plan zur Massendeportation trifft auf große Skepsis
Einwanderungsbeamte und Analysten äußern zunehmenden Skeptizismus gegenüber den Plänen der Trump-Administration, innerhalb eines Jahres eine Million Einwanderer abzuschieben. Die Washington Post zitiert Experten, die dieses Ziel für unerreichbar oder gar unmöglich halten.
Die Zeitung betont, dass die Abschiebung von einer Million Personen innerhalb eines Jahres die bisherigen Statistiken deutlich übertreffen würde. Der bisherige Rekord liegt bei über 400.000 Abschiebungen während der Präsidentschaft von Barack Obama.
Laut Analysten zeigen die verfügbaren Daten, dass das angestrebte Ziel unerreichbar scheint, wenn nicht sogar unmöglich zu erreichen, angesichts der aktuellen Finanzierung, des Beschäftigungsniveaus und der Tatsache, dass die Mehrheit der Einwanderer das Recht auf ein Gerichtsverfahren vor der Abschiebung hat - berichtet die Washington Post.
Eine der in Betracht gezogenen Strategien zur schnellen Erhöhung der Abschiebequote, berichten Beamte, besteht in der Suche nach Wegen, einen Teil der 1,4 Millionen Einwanderer abzuschieben, für die bereits endgültige Abschiebebefehle erteilt wurden. Das Problem ist, dass sie nicht abgeschoben werden können, da ihre Herkunftsländer sich weigern, sie zurückzunehmen.
Die Administration führt Verhandlungen mit fast 30 Drittstaaten. Sie hofft, die Möglichkeit zu haben, "Tausende" Einwanderer in diese Länder zurückzuführen, indem sie unter anderem nach Mexiko, Costa Rica und Panama geschickt werden.
"Washington Post": Trumps mediales Spektakel
Trumps Beamte haben ein mediales Spektakel inszeniert, indem sie Hunderte von Festgenommenen in einen Gefängniskomplex in El Salvador und auf den Marinestützpunkt Guantanamo Bay in Kuba geschickt haben. Diese machen jedoch nur einen winzigen Bruchteil der illegal in den USA lebenden Personen aus. Die Mehrheit der 11 Millionen Einwanderer hat das Recht auf eine Anhörung vor einem Einwanderungsgericht vor der Abschiebung, auch diejenigen, die Straftaten begangen haben. Angesichts der aktuellen Rückstände kann dieser Prozess Monate oder sogar Jahre dauern, prognostiziert die Washingtoner Zeitung.
Wie die Washington Post hinzufügt, kann sich selbst die bloße Lokalisierung von 1,4 Millionen Personen mit ausstehenden Abschiebebefehlen als äußerst schwierige Aufgabe erweisen.