Trump provoziert mit Militärdrohung – Walz kritisiert scharf
Der Kandidat der Demokraten für das Amt des Vizepräsidenten, Tim Walz, kritisierte scharf die jüngste Äußerung von Donald Trump über einen möglichen Militäreinsatz im Falle von Unruhen am Wahltag. Der Gouverneur von Minnesota erklärte, dass der ehemalige Präsident eine "Grenze überschritten" habe, indem er ein solches Szenario andeutete.
Am Sonntag sprach Donald Trump in einem Interview mit Fox News über potenzielle Unruhen. Auf die Frage, welche Bedenken er im Zusammenhang mit möglichen Ausschreitungen habe, antwortete er, dass er keine Probleme seitens seiner Anhänger erwartet. Jedoch erklärte er, dass die "inneren Feinde" eine größere Bedrohung darstellten. „Wir haben sehr böse Menschen. Wir haben ein paar kranke Leute, radikale linke Verrückte. Und ich denke, wenn es notwendig sein sollte, sollten die Nationalgarde oder das Militär, falls es wirklich notwendig ist, mit ihnen sehr leicht fertig werden, denn das können wir nicht zulassen“, sagte der ehemalige Präsident der USA.
Trumps Äußerungen stießen auf scharfe Reaktionen von Vertretern der Demokratischen Partei. Tim Walz, der in Wisconsin zu Wählern sprach, verbarg seine Empörung nicht. „Trump überschritt eine Grenze, die ich mir, muss ich euch sagen, nie vorgestellt habe“, erklärte er.
„Am Wochenende sprach Trump über den Einsatz der US Army gegen Menschen, mit denen er nicht einverstanden ist. Also gegen euch. Das ist kein mythisches Ding, er bezeichnete diejenigen, die ihm nicht zustimmen, als Feinde“, fuhr er aufgebracht fort.
Walz betonte, dass seine Warnungen nicht darauf abzielen, Angst zu schüren, sondern darauf, Widerstand gegen diese Art von Rhetorik zu leisten. „Ich sage euch das nicht, um euch zu erschrecken, sondern weil wir ihm den Hintern versohlen müssen“, fügte er hinzu.
Wird Trumps Kampagne schärfer?
Das Portal "The Hill" bewertet, dass Trumps Äußerungen eine zunehmende Schärfe seiner Rhetorik in den Endphasen der Kampagne signalisieren. Trump stellte bereits zuvor "innere Feinde" als größere Bedrohung für die Vereinigten Staaten dar als ausländische Mächte wie Russland oder China.
Auf einem Treffen am Freitag in Colorado bezeichnete der ehemalige Präsident seine politischen Gegner als "Abschaum" und behauptete, dass sie "Amerika hassen". Er forderte damals auch die Reinigung des Landes durch die größte Abschiebungsaktion der Geschichte und deutete erneut an, dass das Militär dafür eingesetzt werden könnte.
Der politische Kampf vor den Wahlen nimmt zunehmend die Form von hitzigen und kontroversen Äußerungen an, was Reaktionen beider Seiten des politischen Spektrums in den USA hervorruft.