Trump treibt Amerikaner zur britischen Staatsbürgerschaft an
Eine Rekordzahl von Amerikanern hat zwischen Januar und März Anträge auf die britische Staatsbürgerschaft gestellt, in der Zeit, in der die zweite Amtszeit des US-Präsidenten Donald Trump begann, berichtete der Sender CNN unter Berufung auf Daten des Innenministeriums in London.
In den ersten drei Monaten des Jahres wurden insgesamt 1.931 Anträge von Amerikanern gestellt, was einen Anstieg um 12 % im Vergleich zum vorherigen Quartal bedeutet und die höchste Zahl seit Beginn der Erhebung solcher Statistiken im Jahr 2004 darstellt, berichtete CNN. Es wird daran erinnert, dass auch im letzten Quartal des Vorjahres ein Anstieg verzeichnet wurde, als Trump die Wahlen gewann.
Das Interesse der Amerikaner an der britischen Staatsbürgerschaft stieg zuletzt im Jahr 2020 stark an, während der ersten Amtszeit Trumps, als die Welt von der Covid-19-Pandemie betroffen war.
Nach Ansicht von Juristen, die sich mit Einwanderungsrecht befassen, haben Trumps Kandidatur und Wahlsieg zu einem erhöhten Interesse an der britischen Staatsbürgerschaft geführt. Ein zusätzlicher Anreiz für wohlhabendere Amerikaner sind die steuerlichen Änderungen, die am 6. April auf den Inseln in Kraft traten. Es geht um die Abschaffung des Non-dom-Steuerstatus.
BBC erklärt, dass "Non-dom" einen Steuerstatus bezeichnet, der sich auf Personen bezieht, die im Vereinigten Königreich wohnen, aber für Steuerzwecke einen ständigen Wohnsitz außerhalb Großbritanniens haben. Der Non-dom-Status betrifft nur den Steuerstatus und hat nichts mit Staatsangehörigkeit oder Herkunft zu tun.
Um sich um die britische Staatsbürgerschaft zu bewerben, muss man fünf Jahre im Vereinigten Königreich gelebt haben oder Eltern mit britischer Staatsangehörigkeit haben. Man kann auch einen Antrag stellen, wenn der Ehepartner einen britischen Pass besitzt und man seit drei Jahren im Vereinigten Königreich lebt.
Amerikaner suchen nach Möglichkeiten, in Europa zu wohnen, aber das wird immer schwieriger. Im letzten Jahr kündigte der britische Premierminister Keir Starmer an, dass die britische Regierung die Anforderungen für legale Migranten verschärfen wird. Die Wartezeit auf die Gewährung der Staatsbürgerschaft soll sich verlängern.
Auch die italienische Regierung verabschiedete im April Regelungen, die die Möglichkeit der Erlangung der Staatsbürgerschaft einschränken. Neben der Verschärfung der Visabestimmungen für Bürger außerhalb der Europäischen Union hat Italien die Möglichkeit für Personen aufgehoben, sich um die Staatsbürgerschaft zu bewerben, deren Urgroßeltern aus diesem Land stammen.
