Trump und die Schweiz: Handelsstrategien und Verwirrung im Fokus
Donald Trump erzeugt absichtlich Unruhe. Der US-Präsident handelt nicht planlos - auch wenn es manchmal so scheint - beurteilt Rahul Sahgal, der Direktor der Schweizerisch-Amerikanischen Handelskammer. Er versucht auch, die Emotionen zu beruhigen, die aufgrund der angeblichen "schwarzen Liste" der Länder mit "unlauteren Handelspraktiken" entstanden sind. Er nennt eine Reihe von Gründen, die als Argument in eventuellen Gesprächen mit den USA dienen sollten.
Wie Onet berichtet, wächst in vielen Ländern die Angst vor der Politik von Donald Trump. Erinnern wir uns, dass Trump zuerst mit Zöllen gegen Kanada, Mexiko und China vorging. Jetzt breitet sich der Handelskrieg auf die ganze Welt aus.
Im April wird die Europäische Union, der drittgrößte Exporteur von Stahl und Aluminium in den Vereinigten Staaten, Vergeltungszölle auf amerikanische Waren im Wert von etwa 26 Milliarden Euro erheben. "Natürlich werden wir darauf reagieren", informierte der US-Präsident am Mittwoch.
Sogar in der wohlhabenden und neutralen Schweiz hat seine angebliche "schwarze Liste" der Länder mit "unlauteren Handelspraktiken" Hysterie ausgelöst.
Rahul Sahgal, der Direktor der Schweizerisch-Amerikanischen Handelskammer, beruhigt jedoch, dass die Schweiz nicht auf der direkten Konfrontationslinie von Trump ist.
Gleichzeitig weist er darauf hin, dass - seiner Meinung nach - der amerikanische Präsident einen Plan hat.
Donald Trump erzeugt absichtlich diese Unruhe. Der US-Präsident handelt nicht planlos - auch wenn es manchmal so scheint. Er hat derzeit den Höhepunkt seiner Macht erreicht. Er hat alle Institutionen auf seiner Seite: den Senat, das Repräsentantenhaus, den Obersten Gerichtshof und sogar Elon Musk als Unterstützer. Wenn er jetzt unpopuläre Dinge tut, wird er diese in einem Jahr schon längst hinter sich haben. Später, im Jahr 2026, könnte Trump freundliche Lösungen implementieren und auf diese Weise den Republikanern den Weg zur Halbzeitwahl im November 2026 ebnen, sagt der Experte.
Handelsbeziehungen der Schweiz mit den USA
Onet erinnert daran, dass die Schweiz einer der 20 größten Handelspartner der USA ist, was sie zu einem wichtigen Akteur auf der internationalen Bühne macht. Der Experte beruhigt jedoch, dass die Hysterie unnötig ist.
Diese mit Trump verbundene Hysterie ist nicht gerechtfertigt. Die meisten Menschen haben keine Ahnung, was er eigentlich tut oder was seine Strategie ist. Stattdessen gibt es eine reflexartige Reaktion: Trump ist ein böser Kerl, also muss alles, was er macht, automatisch schlecht sein, beurteilt der Direktor der Schweizerisch-Amerikanischen Handelskammer.
Sahgal weist darauf hin, dass trotz der Bedenken Bern gute Beziehungen zur Trump-Administration hat. Es könnte auch von Vorteil sein, dass das Land nicht in der Europäischen Union ist.
Unsere Handelsbilanz ist in keiner Weise unlauter. Wir müssen den Amerikanern dies erklären, und wir haben Argumente dafür: Die Schweiz erhebt keinerlei Zölle auf Industrieprodukte. Null Prozent! Die Vereinigten Staaten hingegen erheben einen durchschnittlichen Zollsatz von 2 Prozent auf Schweizer Produkte. Darüber hinaus importieren wir elfmal mehr pro Kopf aus den USA als umgekehrt, rechnet der Experte.
Jedoch könnten die amerikanischen Exportbeschränkungen für Halbleiter eine Herausforderung für Bern darstellen. Joe Bidens Entscheidung, den Export von KI-Chips in die Schweiz zu beschränken, könnte den Technologiesektor des Landes beeinflussen.
Daher führt Rahul Sahgal eine Kampagne in Washington, um diese Beschränkungen zu mildern. Er betont, dass es selbst innerhalb der Trump-Administration gemischte Meinungen zu diesen Beschränkungen gibt, was Hoffnung auf eine günstige Lösung für die Schweiz gibt.