Trump zurück im Rennen: "Alarmierende Signale" für die US‑Demokratie
Die französische Tageszeitung "Le Monde" bewertet in einem am Dienstag veröffentlichten Artikel, dass die amerikanische Demokratie "wackelig" wird. Der erneute Antritt Donald Trumps bei den Präsidentschaftswahlen sei ein "alarmierendes Signal" für die Erosion des politischen Systems der USA.
05.11.2024 14:56
Laut "Le Monde" zeigt die Präsenz Trumps auf dem Stimmzettel, vier Jahre nach seiner Weigerung, seine Niederlage bei den Wahlen 2020 anzuerkennen, nicht nur die "Schwäche der Republikanischen Partei" gegenüber dem ehemaligen Präsidenten, sondern auch eine erhebliche Schwächung der amerikanischen demokratischen Institutionen.
Die Zeitung, auf die sich die Nachrichtenagentur PAP bezieht, erinnert an die dramatischen Ereignisse vom 6. Januar 2021, als es zum Sturm auf das Kapitol kam. Trump versuchte, um jeden Preis an der Macht zu bleiben, stellte die Legalität der Wahlen infrage und schürte soziale Spannungen. Nach Meinung von "Le Monde" ist seine erneute Teilnahme an den Präsidentschaftswahlen ein "alarmierendes Signal" für die Zukunft der Demokratie in den USA.
"Le Monde" kritisiert die "Unfähigkeit" der Republikanischen Partei, öffentlich anzuerkennen, dass Trump die Wahlen 2020 verloren hat, sowie ihre Unterwürfigkeit gegenüber seinem Einfluss. Die Zeitung weist auf die "Komplizen" der Republikaner unter den konservativen Richtern des Obersten Gerichtshofs hin, die es Trump ermöglichten, der Verantwortung für Handlungen zu entgehen, die den Sieg von Joe Biden infrage stellten.
Trump verantwortlich für "extreme Polarisierung"
Die französische Zeitung macht Trump hauptsächlich verantwortlich für die "extreme Polarisierung, die die amerikanische Demokratie schwächt". Gleichzeitig weist sie auf das "unvorsichtige Festhalten" von Präsident Biden aus der Perspektive einer zweiten Amtszeit hin, was zum politischen Chaos beitragen könnte. "Le Monde" bemerkt außerdem, dass Vizepräsidentin Kamala Harris sich zu spät zur Teilnahme an den Wahlen entschieden hat.
All diese Faktoren führen dazu, dass die für den 5. November geplanten Wahlen in den USA ein beispielloses Ereignis in der Geschichte der amerikanischen Demokratie werden könnten. Ein Land, das lange Zeit als globales Vorbild für Demokratie galt, erweist sich leider als unsicher und wackelig – fasst "Le Monde" zusammen.
Experten weisen darauf hin, dass der Wettbewerb zwischen Kamala Harris und Donald Trump ausgeglichen ist. Dies bedeutet, dass wir möglicherweise mehrere Wochen auf die endgültigen Wahlergebnisse warten müssen. Um zu gewinnen, muss einer der beiden Kandidaten 270 von 538 Stimmen im Wahlkollegium erhalten.