Trumps Drohungen verunsichern Europa: Sorge um Bündnisse wächst
Spanische Medien schlagen Alarm, dass die Drohungen des designierten Präsidenten der USA, Donald Trump, den euroatlantischen Beziehungen schaden und schwer vorhersehbare globale Auswirkungen haben könnten. Die Zeitung "El País" betont, dass Trump bereits Kanada und Dänemark in Bezug auf Grönland bedroht hat, was die Besorgnis der europäischen Verbündeten über die Richtung der Politik Washingtons verstärkt.
"Die euroatlantischen Beziehungen, die dank der Administration von Joe Biden auf einem hohen Niveau sind, könnten sich verschlechtern und die globale geopolitische Landschaft verändern", fügt "El País" hinzu.
Die Zeitung "El Mundo" merkt an, dass Trump sich nach dem Wahlsieg "straflos" fühlt, was ihm ermöglicht, "ungehemmten Autoritarismus und expansionistische Visionen" auszuleben.
Die amerikanische Außenpolitik steht kurz davor, ins 19. Jahrhundert zurückzukehren – kommentiert "El Mundo".
Unsicherheit unter den Verbündeten
Das Madrider Blatt "ABC" fragt, ob Trumps Drohungen "der Bluff eines Verhandlers oder eine wirkliche Bedrohung" sind. Selbst wenn sie ein Bluff sind, nehmen die Adressaten sie nicht als "Scherz" wahr. "Die globalen Konsequenzen der Umsetzung von Trumps neoimperialer Vision sind schwer vorherzusehen", schreibt "ABC".
Einerseits könnten sie die Ambitionen anderer autoritärer Mächte wie Russland oder China stärken, andererseits könnten sie die Allianzen der USA mit Europa untergraben, indem sie diese Länder zwingen, andere Wege zur Sicherstellung ihrer Sicherheit zu suchen.
Hintergrund des Konflikts um Grönland
Donald Trump setzt seine aggressive Politik gegenüber der Arktis fort, indem er Grönland als Schlüsselgebiet für die nationale Sicherheit der USA bezeichnet. Grönland, das Teil des Königreichs Dänemark ist, interessiert die Vereinigten Staaten schon lange wegen seiner strategischen Lage und reichen natürlichen Ressourcen. Auch Russland erklärt seine Interessen in der Region, was die Spannungen zwischen den Mächten erhöht.
Das Interesse Nordamerikas an Grönland ergibt sich größtenteils aus den Bedrohungen seitens Chinas und Russlands, die eine bedeutende militärische Präsenz in der Arktis haben. Amerikanische Berater warnen davor, dass der Klimawandel und die Möglichkeiten der Erschließung von Mineralressourcen auf der Insel zu einem Wettrüsten in diesem Gebiet führen könnten. Die Vereinigten Staaten unterhalten dort strategische Militärbasen, die eine Schlüsselrolle bei der Überwachung globaler Bedrohungen spielen.
Die Kommentare von Donald Trump bezüglich Grönlands verursachen erhebliche Spannungen in den dänisch-amerikanischen Beziehungen. Die Worte des designierten Präsidenten der USA über eine mögliche Annexion der Insel als wichtig für die nationalen Interessen der USA stießen auf Kritik seitens der Europäischen Union und der Russischen Föderation. Dänemark, das historisch die Herrschaft über die Insel hat, bleibt vorsichtig und appelliert an Ruhe in internationalen Diskussionen.