Trumps skurrile Müllwagen-Aktion: Wahlkampf im Zeichen der Provokation
Donald Trump entschied sich auf ungewöhnliche Weise, sich über Joe Biden und Kamala Harris lustig zu machen. Nachdem er aus einem Privatflugzeug in Green Bay, Wisconsin, ausgestiegen war, zog er eine leuchtend orangefarbene Warnweste an, stieg in einen Müllwagen und sagte zu den Journalisten: "Wie gefällt euch mein Müllwagen?"
Laut "Independent" bot der bevorstehende Wahltag beiden Kandidaten die Gelegenheit, rassistische Kommentare über Puerto Rico zu thematisieren, die während einer Trump-Wahlveranstaltung im Madison Square Garden gemacht wurden. Ein Komiker bezeichnete damals dieses US-Territorium als "schwimmende Müllinsel". Diese Aussage löste einen Sturm der Empörung aus und wurde zum Brennpunkt der Kampagne.
- Ich weiß nichts über diesen Komiker. Ich weiß nicht, wer er ist. Ich habe gehört, dass er etwas gesagt hat, aber das war seine Aussage. Er ist ein Komiker - sagte Trump, als er seinen Kopf aus dem Fenster des Müllwagens steckte. - Ich liebe Puerto Rico und Puerto Rico liebt mich. Niemand hat mehr für Puerto Rico getan als ich. Ich habe mich nach zwei Hurrikane um sie gekümmert. Niemand versteht sich besser mit Puerto Rico und den Puerto Ricanern als ich - stellte er fest.
Trump versuchte, von dem Skandal abzulenken, indem er Bidens Fehltritt kommentierte und ihm vorwarf, die Unterstützer von Trump als "Müll" bezeichnet zu haben.
Reaktion auf die Worte über den "Müll"
Alles begann mit einem Auftritt des rechtsgerichteten Komikers Tony Hinchcliffe, bekannt aus dem Podcast "Kill Tony", bei der Trump-Kundgebung.
Hinchcliffe nannte Puerto Rico - ein mit den USA verbundenes Territorium - eine "Müllinsel", behauptete, dass Latinos "gerne Kinder machen", und nutzte in seinen Witzen auch Stereotypen über Afroamerikaner und Juden.
- Der einzige Müll, den ich sehe, sind seine Anhänger. Seine Dämonisierung von Latinos ist moralisch inakzeptabel. Es widerspricht dem Geist Amerikas. Es widerspricht allem, was wir tun und allen, die wir sind - sagte Biden am Dienstag während einer Videokonferenz auf der Plattform Zoom mit der lateinamerikanischen Organisation Voto Latino.
Bidens Worte lösten Unruhe unter den Republikanern aus. Der Senator Marco Rubio kommentierte die Aussage mit den Worten: "Er spricht über gewöhnliche Amerikaner, die ihr Land lieben". Und die Sprecherin des Trump-Wahlkampfteams, Karoline Leavitt, erklärte: "Joe Biden und Kamala Harris hassen nicht nur Präsident Trump, sondern sie verachten auch die zig Millionen Amerikaner, die ihn unterstützen".
Am Dienstagabend erklärte Biden auf der Plattform X, dass er nicht die Trump-Wähler, sondern den hasserfüllten Sprachgebrauch gegenüber Puerto Ricanern als "Müll" bezeichnete. - Den vollen Hass gegenüber Puerto Rico nannte ich (…) "Müll" - das ist das einzige Wort, das mir einfällt, um es zu beschreiben, sagte er.