Trumps Team erwägt militärische Schritte gegen Irans Atomprogramm
Ein Team von Donald Trumps Mitarbeitern prüft die Möglichkeit militärischer Maßnahmen gegenüber dem Iran im Hinblick auf sein Atomprogramm, berichtet "The Wall Street Journal".
Das Team des designierten US-Präsidenten Donald Trump erwägt militärische Schritte gegen den Iran. Hintergrund sind Befürchtungen, dass Sanktionen allein möglicherweise nicht ausreichen, um das iranische Atomprogramm zu stoppen.
Laut dem "WSJ" zieht Trumps Team verschiedene Optionen in Betracht, darunter auch einen Angriff auf iranische Nuklearanlagen. Diese Diskussionen haben sich aufgrund der Schwächung des Iran und der Fortschritte in seinem Nuklearprogramm beschleunigt.
Der Iran produziert spaltbares Material auf einem Niveau, das eine schnelle Umwandlung in Waffen ermöglichen könnte. Das "WSJ" berichtet, dass der Iran innerhalb weniger Tage in der Lage wäre, dieses Material auf militärischen Standard zu bringen. Der US-Geheimdienst schätzt, dass Teheran über genügend angereichertes Uran verfügt, um mehr als zwölf Atombomben herzustellen.
Zwei strategien
Trumps Team erwägt zwei Hauptstrategien. Die erste besteht darin, den militärischen Druck zu erhöhen, indem eine größere Anzahl amerikanischer Truppen in den Nahen Osten entsandt wird und fortschrittliche Waffen an Israel verkauft werden. Eine Alternative ist die Drohung mit dem Einsatz militärischer Gewalt, die Trump bereits gegenüber Nordkorea angewendet hat.
Es ist unklar, welche Option Trump wählen wird, aber in einem Interview mit dem Magazin "Time" bestätigte er die Möglichkeit militärischer Maßnahmen gegen den Iran. Gründe dafür sind unter anderem Berichte über geplante Anschläge auf seine Person. "Alles kann passieren", sagte Trump und betonte die Instabilität der Situation.
Der Iran kündigt an, im Falle eines Angriffs die UN-Inspektoren auszuweisen und sich aus dem Atomwaffensperrvertrag zurückzuziehen. Teheran deutet an, dass es dem Beispiel Nordkoreas folgen könnte, das heimlich mit der Produktion von Atomwaffen begonnen hat.