Trumps Ultimatum an Putin entfacht Sturm der Empörung in Moskau

Viele der von den russischen Medien oder Regierungsvertretern verbreiteten Informationen sind Elemente der Propaganda. Solche Berichte sind Teil des Informationskrieges, den die Russische Föderation führt.

Donald Trump forderte den russischen Präsidenten Wladimir Putin auf, den Krieg in der Ukraine zu beenden. Er drohte damit, falls keine schnelle Einigung erzielt werde, "hohe Steuern, Zölle und Sanktionen auf alles zu verhängen, was Russland in die Vereinigten Staaten sowie in andere kooperierende Länder verkauft".

Trump drohte Putin: "Wenn wir keine 'Einigung' erzielen und das bald, werde ich keine andere Wahl haben, als hohe Steuern, Zölle und Sanktionen auf alles zu verhängen, was Russland an die Vereinigten Staaten und an verschiedene andere teilnehmende Länder verkauft".

Der entschlossene Ton Trumps überraschte die russischen Propagandisten, die sich über die Worte des US-Präsidenten empörten.

"Trump wandte sich öffentlich über soziale Medien an Putin. 'Der Herrscher der Welt' drohte, Putin in eine äußerst schwierige Lage zu bringen," schrieb Aleksander Newzorow, ehemaliger Abgeordneter der Staatsduma, dessen Telegram-Konto von über einer Million Nutzern verfolgt wird.

Marina Achmedowa, Mitglied des Menschenrechtsrats beim Präsidenten der Russischen Föderation und Chefredakteurin von IA Regnum, schreibt: "Viele haben diesen Ausschnitt von Trump bereits als Ultimatum angesehen. Und es wäre ein Ultimatum, hätte Trump in den letzten Tagen nicht so viel gesagt. Er drohte dem Panamakanal und Grönland. (...) Trump drohte sogar Spanien mit Zöllen wegen seiner Präsenz in den BRICS, obwohl Spanien kein Mitglied der BRICS ist. Es scheint, als ob Trump einfach eine Phase durchmacht, sich selbst als Cowboy namens Thunderstorm darzustellen. Wir sehen gerade einen Western mit Trump in der Hauptrolle, und Western umfassen verschiedene Genres – sowohl Komödie als auch Action".

Oberstleutnant der Russischen Garde Zachar Prilepin meint, dass "niemand auf diesen primitiven Erpressungsversuch eingehen wird".

"Wir müssen uns auf einen langen Krieg und eine sich verschlechternde wirtschaftliche Lage vorbereiten, aber die Ukraine sollte sich auf die Vernichtung vorbereiten, auf die Dekonstruktion der Staatlichkeit durch Millionen von Todesopfern infolge des Widerstands gegen die Befreiungstruppen der Russischen Armee. Legt die Waffen nieder, bevor es zu spät ist," liest man in einem propagandistischen Beitrag.

"Interessant, wie Putin auf das Ultimatum reagieren wird. Wir warten ab! Versucht Trump, die Russen auszunutzen?" schrieb Olga Skabjejewa, russische TV-Journalistin und politische Kommentatorin.

"Als Reaktion auf Trumps Vorschlag verbannten ihn die kremltreuen Propagandisten zur Hölle," merkt der ukrainische Journalist Sternenko an.

Er zitierte zwei Einträge von propagandistischen Konten: "Verdamm' diesen Trump und sein ganzes Team. Das ist die einzige richtige und angemessene Herangehensweise, ganz im Stil der russischen Diplomatie," "Der Strom von Drohungen seitens Trump, garniert mit Höflichkeit und sogar dem Versuch, Freundlichkeit zu zeigen (nun ja, nach bestem Können), wird bisher ausschließlich an Russland gerichtet," liest man.

"Trump droht uns zweimal innerhalb von 24 Stunden. Keine Illusionen. Ein Kapitalist, der sich nicht um andere Länder kümmert. Nichts, Russland ist wie ein KAMAZ, je mehr du lädst, desto besser fährt es," schrieb Aleksander Sladkow, ein russischer Journalist.

Auf dem Kanal von Wladimir Solowjow, dem führenden Kreml-Propagandisten, liest man: "Trump sagte, dass Russland den Vereinigten Staaten geholfen habe, den Zweiten Weltkrieg zu gewinnen, aber seine Aussage verzerrt eindeutig die historische Rolle der Parteien. Eigentlich machte er die Vereinigten Staaten zum Hauptsieger und vergaß, dass die Sowjetunion entscheidend zur Niederlage Nazi-Deutschlands beigetragen hat".