Trumps WHO‑Ausstieg: Gefahr für globale Gesundheitsexpertise
Das von Präsident Donald Trump angekündigte Rückziehen der USA aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist sowohl für die Vereinigten Staaten als auch für andere Länder gefährlich, warnt Prof. Robert Ostergard von der Universität Nevada im Gespräch mit der Nachrichtenagentur PAP. Seiner Ansicht nach könnte die Entscheidung die weltweite Reaktion auf die nächste Pandemie schwächen und verzögern.
Die Entscheidung von Präsident Trump, die USA aus der WHO zurückzuziehen, löste eine Welle der Kritik aus. Experten warnen, dass dies negative Auswirkungen sowohl auf die USA als auch auf den Rest der Welt haben könnte. Prof. Ostergard hebt hervor, dass ein solcher Schritt die globale Reaktion auf mögliche zukünftige Pandemien schwächen und verzögern könnte.
Trump: "Die WHO reißt uns das Geld aus der Tasche"
Trump begründete seine Entscheidung, die USA aus der WHO zurückzuziehen, mit finanziellen Aspekten. "Die Weltgesundheitsorganisation reißt uns das Geld aus der Tasche", erklärte der US-Präsident.
Die Vereinigten Staaten sind der größte Sponsor der WHO, und in den Jahren 2022-2023 zahlten sie über 1,2 Milliarden US-Dollar in das Budget der Organisation ein. Zum Vergleich: Deutschland zahlte 856 Millionen US-Dollar und China lediglich 156 Millionen. Dennoch ist Prof. Ostergard der Ansicht, dass die Investition in die WHO entscheidend ist, insbesondere für Entwicklungsländer, die Quelle vieler Gesundheitskrisen sind.
Ja, die Vereinigten Staaten zahlen mehr, aber das liegt daran, dass andere ärmere Länder nicht genauso viel zahlen können. Das Wichtigste ist jedoch, dass die Aufrechterhaltung der Mitgliedschaft in der WHO wichtig ist, besonders für Entwicklungsländer, da viele globale Gesundheitskrisen aus diesen Ländern stammen, was durch Ebola, COVID-19 oder die Vogelgrippe bestätigt wurde, sagte der Experte, zitiert von PAP.
Experten sprechen von Bedrohung der öffentlichen Gesundheit
Experten wie Kavelle Christie warnen, dass der Rückzug der USA aus der WHO zu Isolation in wichtigen Bereichen wie Impfstoffverteilung und frühzeitiger Krankheitsverhütung führen könnte.
Christie betont, dass "öffentliche Gesundheit keine Grenzen kennt", und die COVID-19-Pandemie war eine schmerzliche Erinnerung daran. Sie weist auf die enorme Anzahl unbekannter Viren hin, die die nächste Pandemie auslösen könnten.
Auswirkungen auf internationale Zusammenarbeit
Die Entscheidung, die USA aus der WHO zurückzuziehen, könnte auch die Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von AIDS sowie bei der Entwicklung von Impfstoffen und Medikamenten beeinträchtigen. "Vorschriften für pharmazeutische Produkte basieren häufig auf dem Datenaustausch und den besten globalen Praktiken, die die WHO zu koordinieren hilft", merkt Christie an. Ohne diese Partnerschaften riskieren die USA langsamere Innovationen und den Verlust des Vertrauens in ihre Expertise.
Die Vereinigten Staaten als Gründungsmitglied der WHO spielten seit ihrer Gründung im Jahr 1948 eine Schlüsselrolle in der Organisation. Derzeit umfasst die WHO 194 Länder, und Trumps Entscheidung könnte weitreichende Konsequenzen für die globale öffentliche Gesundheit haben. "Es ist nicht die Frage, ob es passieren wird, sondern wann es passieren wird", betont Prof. Ostergard in Bezug auf mögliche zukünftige Pandemien.
Trumps Entscheidung, die Anordnung bereits wenige Stunden nach der Amtseinführung zu unterzeichnen, war für niemanden überraschend. Der US-Präsident stand der WHO lange kritisch gegenüber, und seine Regierung begann bereits vor fünf Jahren mit dem Austritt aus der Organisation. Joe Biden machte diese Entscheidung nach seinem Amtsantritt rückgängig.