Türkei bietet Syrien Militärhilfe an: Russlands Rückzug unklar
Der türkische Verteidigungsminister Yasar Guler äußerte am Sonntag, dass sich Russland nicht vollständig aus Syrien zurückgezogen habe. Er fügte hinzu, dass Ankara über seine militärische Präsenz in diesem Land nachdenken werde und bereit sei, der syrischen Armee militärische Ausbildung anzubieten, falls die Behörden in Damaskus dies wünschen.
Guler betonte, dass die Türkei an der Stabilisierung der Region interessiert ist und die Aktivitäten anderer Staaten in Syrien genau überwacht.
Es scheint nicht so, als ob sich Russland vollständig aus Syrien zurückgezogen hat. Es wird versuchen, seine Präsenz in diesem Land um jeden Preis zu halten – zitiert die polnische Presseagentur den Minister.
Der Minister bekräftigte, dass Ankara bereit ist, mit der neuen syrischen Verwaltung im Bereich der militärischen Ausbildung zusammenzuarbeiten. "Wenn Damaskus dies wünscht, sind wir bereit, Unterstützung bei der Ausbildung ihrer Streitkräfte zu leisten", sagte Guler.
Bezüglich der Präsenz kurdischer Kämpfer in Syrien erklärte Guler: "In der neuen Periode wird die PKK/YPG-Terrororganisation in Syrien früher oder später eliminiert." Er betonte, dass die Türkei ihre Haltung gegenüber der PKK und den Syrischen Demokratischen Kräften (SDF) den Vereinigten Staaten, einem Verbündeten der Kurden, klar mitgeteilt hat.
Die Türkei, ein NATO-Mitglied, ist seit Jahren in Konflikte auf syrischem Boden verwickelt und unterstützt einige Rebellengruppen. Laut der Nachrichtenagentur Reuters könnte Ankara mehrere Tausend Soldaten in Syrien an strategischen Punkten im Nordwesten, wie Afrin, Azaz und Dscharablus, sowie im Nordosten – in Ras al-Ain und Tall Abyad – stationiert lassen.
Die Syrischen Demokratischen Kräfte, die eine Schlüsselrolle im Kampf gegen den Islamischen Staat gespielt haben, kontrollieren einen Großteil Nordsyriens, wo einige der größten Ölfelder des Landes liegen. Ankara betrachtet jedoch die YPG, die Hauptkraft der SDF, als Verlängerung der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), die von der Türkei als Terrororganisation eingestuft wird.
Sind russische Truppen noch in Syrien stationiert?
Die russische Präsenz in Syrien bleibt erheblich. Russische Kräfte, die das Regime von Baschar al-Assad unterstützen, operieren weiterhin im Land. Trotz Berichten über einen möglichen Rückzug einiger Einheiten berichten syrische Quellen von Reuters, dass Moskau nicht beabsichtigt, seine Hauptstützpunkte in Hmeimim und Tartus zu verlassen.
Die Zukunft des Konflikts in Syrien bleibt weiterhin ungewiss, und die Aktionen der wichtigen Akteure, wie der Türkei, Russland und den Vereinigten Staaten, werden einen bedeutenden Einfluss auf die Situation in der Region haben.