Turkmenistan inszeniert Scheinwelten für US‑Botschafterin
Die Behörden in Turkmenistan haben eigens für den Besuch der US-Botschafterin ein "Potemkinsches Dorf" vorbereitet. Dazu gehörte unter anderem, Englischlehrer als Händler zu verkleiden, alles mit dem Ziel, bei den Gästen einen guten Eindruck zu hinterlassen.
Angesichts des angekündigten Besuchs der US-Botschafterin Elizabeth Rood in der Balkanregion Turkmenistans beschlossen die lokalen Behörden, eine Illusion des Wohlstands zu erzeugen. Wie The Times for Central Asia berichtet, wurden die Englischlehrer auf dem lokalen Markt als Händler verkleidet, um auf die Diplomatin einen bleibenden Eindruck zu machen.
Während des Besuchs in der vergangenen Woche traf sich Botschafterin Rood mit lokalen Behörden und Unternehmern, darunter auch Vertreter amerikanischer Firmen, die in der Region tätig sind.
Die lokalen Behörden wollten ihre Region im bestmöglichen Licht präsentieren.
Vorbereitungen auf den Besuch
Neben den verkleideten Lehrern wurden die Marktstände üppig bestückt, obwohl die Märkte tatsächlich mit Versorgungsproblemen bei Grundnahrungsmitteln kämpfen.
Zudem untersagten die Behörden den Fahrzeugverkehr von Autos, die vor 2015 hergestellt wurden. In Betrieben und Schulen wurden Gespräche über geeignete Antworten auf Fragen zu Lebensbedingungen und Versorgung geführt.
Journalisten von Radio Svoboda erhielten keinen Kommentar von den Behörden zu diesen Maßnahmen. Doch solche Praktiken sind in Turkmenistan bei Besuchen wichtiger Persönlichkeiten bekannt. Es ist unklar, ob Botschafterin Rood die Gelegenheit hatte, das Englisch der "Händler" zu prüfen, da sich die Medienberichterstattung auf die offiziellen Treffen konzentrierte.
Der Besuch der US-Botschafterin diente dazu, die Beziehung zwischen den beiden Ländern zu stärken und über wirtschaftliche Zusammenarbeit zu diskutieren. Trotz der Bemühungen der Behörden bleibt die Realität des Alltagslebens in Turkmenistan für viele Einwohner herausfordernd.