Ukraine droht ohne ATACMS: Langstreckenraketen erschöpft
Die Nachrichtenagentur Associated Press berichtete, dass der Ukraine keine ATACMS-Ballistikraketen mehr zur Verfügung stehen. Ihre Bestände sind erschöpft.
ATACMS (Army Tactical Missile System) sind eine der wenigen Langstreckenwaffen, die Kiew im Rahmen der westlichen Unterstützung erhalten hat. Die amerikanischen ballistischen Raketen erlauben es, Ziele in einer Entfernung von maximal 160 km oder sogar 300 km – je nach Variante – zu treffen.
Ukraine ohne ATACMS-Raketen
Die Associated Press beruft sich auf einen amerikanischen Beamten und ein ukrainisches Mitglied des Verteidigungsausschusses des Landes, die unter der Bedingung der Anonymität Informationen gegeben haben. Beide teilten einstimmig mit, dass der Ukraine die ATACMS-Ballistikraketen bereits Ende Januar ausgegangen sind.
Die Anzahl der an die Ukraine gelieferten ATACMS-Raketen wurde nie bekannt gegeben. Allerdings ließ der ehemalige Pentagon-Chef Lloyd Austin durchblicken, dass nur geringe Bestände dieser Waffen an die Front gelangten. Nach den Feststellungen der Associated Press handelte es sich um lediglich 40 Stück.
Es konnte hingegen nicht festgestellt werden, ob weitere Raketen dieses Typs in den neuen Hilfspaketen enthalten sein werden, die derzeit auf dem Weg in die Ukraine sind. Die Vereinigten Staaten haben die Waffenlieferungen an die Front fortgesetzt, nachdem ein Treffen der amerikanischen und ukrainischen Delegation in Saudi-Arabien stattgefunden hatte.
Großes Potenzial der ATACMS-Ballistikraketen
Aus früheren Berichten aus der Ukraine ging hervor, dass die Amerikaner sowohl ältere (M39, aus den 1990er Jahren, die 950 M74-Bomblets enthalten) als auch neuere Varianten (höchstwahrscheinlich M39A1) der ATACMS-Ballistikraketen geliefert haben. Letztere besitzen weniger Submunition, sind aber gleichzeitig mit präziserer satellitengestützter Navigation als Ergänzung zur Trägheitsnavigation und einem größeren Motor ausgestattet.
Die ATACMS-Raketen wurden von den Ukrainern für wirkungsvolle Angriffe auf Ziele unter anderem auf der besetzten Krim, aber auch auf russischem Territorium eingesetzt. Beispielsweise wurden Munitionslager im Brjansker Gebiet oder der Flughafen Chalino im Kursker Gebiet beschossen. Angriffe auf Ziele in Russland mit amerikanischen Waffen wurden nach Zustimmung der Administration von Präsident Joe Biden im November 2024 möglich.
