Ukraine entwickelt eigene Raketentechnologie für Unabhängigkeit
Die Ukrainer entwickeln ein Projekt, das Teil einer umfassenderen Strategie zur Unabhängigkeit von ausländischer Militärhilfe ist: die Raketenfamilie Trembita. Eines der größeren Modelle soll eine Reichweite besitzen, um Moskau zu treffen.
Die Ukraine arbeitet intensiv an ihrer Raketentechnologie und konzentriert sich dabei auf das Projekt Trembita. Ziel ist es, eine Rakete zu entwickeln, die in der Lage ist, Moskau zu erreichen. Laut dem Portal The Economist ist Trembita eine moderne Version eines Pulsstrahltriebwerks, das bereits 1944 in der deutschen V-1-Bombe Fieseler Fi-103 eingesetzt wurde.
Eine neue Ära der ukrainischen Raketenindustrie
Die Basisversion der neuen Rakete soll eine Geschwindigkeit von bis zu 250 Meilen pro Stunde erreichen und Entfernungen von bis zu 125 Meilen zurücklegen können. Parallel dazu arbeiten die Ukrainer an einem fortschrittlicheren Modell, das Moskau ins Visier nehmen kann. Die Serienproduktion soll nach erfolgreichen Feldtests beginnen. Laut The Economist hat die Entwicklung dieses Projekts nur anderthalb Jahre in Anspruch genommen.
Herausforderungen und Perspektiven
Die ukrainische Agentur Unian hebt hervor, dass die Ukraine angesichts der Unsicherheiten über zukünftige ausländische Hilfe auf die Entwicklung ihrer eigenen Rüstungsindustrie setzt. Zudem wird betont, dass die Ukrainer derzeit Munition unter anderem in unterirdischen Bunkern produzieren, um sie vor russischen Angriffen zu schützen.
Auch die Zusammenarbeit mit westlichen Partnern wie Dänemark und Großbritannien spielt für die Ukraine eine wichtige Rolle. Diese Kooperation ermöglicht es der Industrie, die Produktion zu skalieren. Die Herstellung von Raketen in der Ukraine könnte deutlich kostengünstiger sein als in Westeuropa.
Die Zukunft des Projekts Trembita
Die Ukraine benötigt mindestens ein Jahr, um Raketen in Mengen zu produzieren, die eine reale Bedrohung für Russland darstellen könnten. Auch wenn viele Details der neuen Trembita-Raketenfamilie derzeit geheim gehalten werden, ist der Preis für ein einzelnes Exemplar bekannt. Ein Modell mit einem Sprengkopf von etwa 55 Pfund wird mit etwa 15.000 US-Dollar bewertet, was in der Raketenwelt als „Schnäppchen“ gilt, wie das Portal der Agentur Unian berichtet.
Erwähnenswert ist, dass die Ukrainer bereits über Waffen mit einer Reichweite verfügen, die es ihnen ermöglicht, Ziele in Moskau anzugreifen. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Drohnen, darunter unbemannte Fluggeräte Bóbr, die eine Reichweite von etwa 620 Meilen (ca. 647 km) erreichen und Geschwindigkeiten von bis zu 125 Meilen pro Stunde erzielen können. Ihr Startgewicht beträgt einige Dutzend Kilogramm. Im Arsenal der Ukrainer befindet sich außerdem die Drohne Sokół-300, ein Gerät, das seit 2022 entwickelt wird und Ziele in einer Entfernung von bis zu 2050 Meilen (ca. 705 km) erreichen kann. Ihre Flügelspannweite beträgt 46 Fuß (ca. 14 m), und der Rumpf kann Sprengstoff von etwa 660 Pfund (ca. 1 kg) transportieren.