Ukraine feuert erstmals US‑Langstreckenraketen auf Russland ab
Die BBC berichtet unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium, dass die Ukraine Langstreckenraketen, die von den USA geliefert wurden, in Richtung Russland abgefeuert hat. Der Angriff soll auf die Oblast Brjansk gerichtet gewesen sein.
19.11.2024 15:36
Viele Informationen, die von russischen Staatsmedien oder kremlnahen Beamten verbreitet werden, sind wahrscheinlich nicht wahr. Solche Berichte könnten Teil des Informationskriegs seitens der Russischen Föderation sein.
"In der vergangenen Nacht um 4:25 Uhr traf der Feind ein Ziel im Gebiet der Oblast Brjansk mit sechs ballistischen Raketen. Nach bestätigten Angaben wurden amerikanische taktische Raketen des Typs ATACMS eingesetzt", erklärte das russische Ministerium.
Laut der Erklärung soll Russland angeblich fünf Raketen abgeschossen und eine beschädigt haben. Durch die Zerstörung sollen Trümmer einen Brand in einem Militärzentrum in der Region verursacht haben. Niemand wurde verletzt.
Früher hatte das ukrainische Militär mitgeteilt, dass es einen Angriff auf ein Waffenlager in der Nähe der Stadt Karatschew in der Oblast Brjansk in Russland durchgeführt hat. Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte gab an, dass das Ziel Munitionsvorräte, einschließlich Artillerie aus Nordkorea, gewesen seien. Es wurde jedoch nicht angegeben, ob ATACMS-Raketen verwendet wurden.
"Dieser Angriff stellt den ersten Einsatz von Langstreckenraketen auf einem von Russland als sein Territorium beanspruchten Gebiet dar und erfolgte kurz nachdem Washington signalisiert hatte, dass die Ukraine die Erlaubnis hat, ATACMS in Richtung Russland abzuschießen", schreibt die BBC.
Russland ändert seine Doktrin
Wladimir Putin hat ein Dekret über die staatliche Politik zur nuklearen Abschreckung unterzeichnet. Das Dokument wurde veröffentlicht und ist bereits in Kraft getreten.
Die aktualisierte Doktrin legt nahe, dass die Grundlage für einen nuklearen Angriff "Aggression gegen die Russische Föderation und ihre Verbündeten durch einen nichtnuklearen Staat mit Unterstützung eines nuklearen Staates" sein kann, sowie ein massiver Luftangriff mit nichtnuklearen Mitteln, einschließlich Drohnen.
In dem von Wladimir Putin unterzeichneten Dokument steht unter anderem, dass "Russland Atomwaffen als Abschreckungsmittel betrachtet, deren Einsatz ein extremes und zwangsläufiges Mittel ist".