Ukraine rüstet auf: Neptun-Rakete mit größerer Reichweite
Die Ukraine entwickelt intensiv ihre Raketenbewaffnung weiter. Auf der Liste der verbesserten Systeme stehen unter anderem Buriewij und Wilcha, aber auch die beliebten Neptun-Raketen. Auf letztere verweist der von der ukrainischen Agentur Unian zitierte Militärexperte Konstantyn Krywolap, der ihre Modernisierungen hervorhebt.
Die Ukraine arbeitet kontinuierlich an der Entwicklung ihrer Raketenbewaffnung. Laut Unian können in der zweiten Jahreshälfte konkrete Ergebnisse erwartet werden, die sich auf die Situation an der Front auswirken werden. Der Luftfahrtexperte Konstantyn Krywolap betont die Bedeutung sowohl alter als auch neuer Raketenmodelle.
Neue Raketenmodelle: Bedeutende Verbesserungen
Eines der Schlüsselergebnisse ist die neue Version der Neptun-Rakete, die eine Distanz von 250 Meilen (ca. 402 km) mit einem Gefechtskopf von 770 Pfund (ca. 349 kg) überwinden kann. Die frühere Version hatte eine Reichweite von 185 Meilen (ca. 298 km) und konnte eine maximale Last von 330 Pfund (ca. 150 kg) transportieren. Krywolap fügt hinzu, dass Neptun seiner Meinung nach in Zukunft eine Reichweite von 415 Meilen (ca. 668 km) erreichen wird.
Der Experte prognostiziert auch, wie viele Neptun-Raketen die Ukraine produzieren kann. Seiner Meinung nach sind es 50 bis 70 Stück monatlich, und langfristig streben die Ukrainer eine Produktionskapazität von 100 Exemplaren pro Monat an. Krywolap hebt auch die Bedeutung ballistischer Projekte wie Sapsan oder Grom-2 hervor, die eine Reichweite von 310 Meilen (ca. 499 km) erreichen können.
Auch die Systeme Buriewij und Wilcha haben Entwicklungsperspektiven und können Ziele in einer Entfernung von 80 bis 95 Meilen (ca. 153 km) treffen. Krywolap betont, dass diese Projekte großes Potenzial haben und die Verteidigungsfähigkeiten der Ukraine erheblich verbessern könnten.
Raketen R-360 Neptun
Zur Erinnerung: Die Rakete R-360 Neptun, die Teil des Küstenraketensystems RK-360MC ist, wurde entwickelt, um die Ukraine vor Bedrohungen durch die Schwarzmeerflotte zu schützen. Neptun wurde erstmals im Jahr 2018 getestet und die ersten Einheiten wurden 2020 an die ukrainischen Streitkräfte übergeben.
Ein großer Vorteil von Neptun ist ihre Widerstandsfähigkeit gegen Funkstörungen. Zur Navigation nutzt sie sowohl das Satelliten- als auch das Trägheitssystem. Der eingebaute Funkhöhenmesser ermöglicht der R-360 Neptun-Rakete einen Flug in Höhen von 10 bis 33 Fuß (ca. 10 m). In diesen Höhen ist die Rakete beim Flug zum Ziel für gegnerische Radare nicht zu erkennen.