Ukraine schießt erstmals russische KAB‑Bombe in Saporischschja ab
Die ukrainischen Streitkräfte haben erstmals eine russische KAB-Bombe in der Nähe von Saporischschja abgeschossen, berichtet die ukrainische Agentur Unian unter Berufung auf den Militärkorrespondenten Andrij Caplijenko. Seiner Ansicht nach handelte es sich um den Einsatz einer "experimentellen Waffe".
Die ukrainische Armee erzielte einen Erfolg, als sie eine gelenkte russische KAB-Bombe in der Nähe von Saporischschja abschoss. Diese Information übermittelte der Militärkorrespondent Andrij Caplijenko, der sich auf Quellen in den Verteidigungskräften der Ukraine stützt.
Experimentelle Waffen der Ukraine
"Nach vorläufigen Informationen handelt es sich dabei um eine experimentelle Waffe", schreibt Caplijenko auf Telegram. Laut der ukrainischen Agentur Unian ist es das erste Mal, dass der Armee der Abschuss einer KAB-Luftbombe gelungen ist.
Der Militärexperte Igor Romanenko erklärte zuvor, dass die Ukraine Schwierigkeiten bei der Neutralisierung russischer KABs habe. Die F-16, die die Ukraine erhalten hat, seien nicht in der Lage, deren Träger abzuschießen. Daher konzentriere sich die Ukraine auf Angriffe auf Bodenziele, insbesondere unter Einsatz von Drohnen.
Das Abschießen der russischen KAB-Bombe durch die ukrainischen Streitkräfte könnte einen Wendepunkt im Konflikt darstellen und demonstrieren, dass die Ukraine in der Lage ist, sich gegen die fortschrittliche Bewaffnung des Gegners zu verteidigen. Unian hebt hervor, dass dieses Ereignis den weiteren Verlauf des Krieges beeinflussen könnte.
KAB-Bomben der Russen
Die KAB-Bombenfamilie besteht aus verschiedenen Varianten, die sich in ihrer Ausrüstung und ihrem Gewicht unterscheiden. Diese Konstruktionen, inspiriert von der FAB-500-Bombe, haben vielseitige Anwendungen in Kampfhandlungen. Eine Variante ist die KAB-500L, die zur Zielsteuerung Laser nutzt. In ihrer Konstruktion sind etwa 450 kg Sprengstoff enthalten.
Dank einer Präzision von etwa 7 Metern sind diese Bomben auch unter schwierigen Geländebedingungen effektiv. Sie sind kompatibel mit Flugzeugen wie der Su-24 oder der MiG-27. Das Abwurfverfahren basiert auf vorheriger Zieleinmessung, was die Freigabe aus Höhen zwischen etwa 500 und 5000 Metern und bei Geschwindigkeiten zwischen ungefähr 550 und 1100 km/h ermöglicht. Weitere Aktionen werden durch fortschrittliche elektronische Systeme der Bombe kontrolliert, sodass der Pilot den Flug nach dem Abwurf nicht überwachen muss, was als "drop and forget"-Methode bezeichnet wird.