Ukraine setzt GMLRS-Raketen gegen russische Truppen in Kursk ein
Im Gebiet Kursk wurden russische Truppen mit GMLRS-Raketen des Typs M30 angegriffen, die eine Mischung aus mehreren hundert panzer- und infanteriebrechenden Submunitionen enthalten. In diesem Artikel stellen wir ihre Fähigkeiten vor und erörtern die Folgen des Angriffs.
Die Russen versuchen zusammen mit nordkoreanischen Soldaten unermüdlich, das von den Ukrainern eingenommene Gebiet im Raum Kursk zurückzuerobern. Trotz zahlenmäßiger Überlegenheit konnten sie in den letzten Wochen keine Fortschritte erzielen. Die Ukrainer setzen unter anderem GMLRS-Raketen in der Version M30 mit Streumunition ein, um den Vorteil des Gegners auszugleichen.
In dem unten stehenden Video ist zu sehen, wie drei M30 GMLRS-Raketen auf ein von Russen und/oder Koreanern besetztes Waldgebiet einschlagen und durch den Einsatz von Hunderten von Bomblets regelrechte Todeszonen schaffen.
M30 GMLRS-Raketen – umstrittene Waffe mit enormer Durchschlagskraft
Die M30 GMLRS-Raketen mit Streumunition wurden zwischen 2004 und 2009 produziert. Danach erfolgte der Umstieg auf den weniger umstrittenen Sprengkopf des Typs Alternative Warhead in der Version M30A1, der keine Blindgänger hinterlässt.
Die Streumunitionsvariante M30 hingegen enthält einen klassischeren Sprengkopf mit genau 404 M101 DPICM-Bomblets, die in der Luft über dem gewünschten Zielgebiet freigesetzt werden. Sie ähneln den verbreiteten M85 DPICM-Bomblets, wiegen etwa 300 g und sind in der Lage, Panzerungen von 100 bis 120 mm Dicke zu durchdringen und weiche Ziele mit Splittern auf mehreren Metern Entfernung zu bekämpfen.
Die im Video zu sehenden drei M30-Raketen lassen einen Regen von 1.212 Bomblets auf das besetzte Gebiet niedergehen. Schutz bieten im Grunde genommen nur Erdwälle oder gepanzerte Fahrzeuge mit Schutzdächern. Diese können die Explosion eines Bomblets beispielsweise 200 mm vor der eigentlichen Panzerung verursachen, was wiederum vor Splittern schützt.
Das präzise Absetzen des Streumunition-Sprengkopfes auf eine Entfernung von etwa 80 km wird durch ein Leitsystem gewährleistet, das Trägheitsnavigation mit Satellitennavigation kombiniert und so unter optimalen Bedingungen eine Treffgenauigkeit im Bereich von wenigen Metern erreicht. Zwar kann das Stören des GPS-Signals die Genauigkeit um einige Meter verschlechtern, doch bei diesem flächenwirksamen Sprengkopf hat dies keine wesentliche Bedeutung.