Ukraine und USA: Grünes Licht für Rohstoff-Deal ohne Garantien
Das ukrainische Parlament hat am Donnerstag ein Abkommen mit den Vereinigten Staaten über die Zusammenarbeit im Bereich mineralischer Ressourcen genehmigt. Insgesamt stimmten 338 Abgeordnete für die Ratifizierung, niemand stimmte dagegen, erklärte der Vorsitzende des parlamentarischen Auswärtigen Ausschusses, Oleksandr Merezhko.
Der Vorsitzende des parlamentarischen Auswärtigen Ausschusses, Oleksandr Merezhko, informierte, dass insgesamt 338 Abgeordnete für die Ratifizierung stimmten und niemand dagegen war.
Das Abkommen gewährt den Vereinigten Staaten bevorzugten Zugang zu ukrainischen mineralischen Ressourcen und eröffnet die Möglichkeit zukünftiger militärischer Unterstützung für die Ukraine. Dennoch fehlen in dem Dokument klare Sicherheitsgarantien.
Die Vereinbarung sieht unter anderem einen bevorzugten Zugang der USA zu ukrainischen Verträgen über mineralische Rohstoffe vor und die Einrichtung eines Investitionsfonds, der den Wiederaufbau des Landes in den ersten zehn Jahren unterstützen soll.
Obwohl die Abstimmung einstimmig verlief, ging sie nicht ohne Kontroversen. Einige Abgeordnete beklagten sich über den fehlenden Zugang zum vollständigen Inhalt des Abkommens sowie über Unklarheiten bezüglich der Funktionsweise des zukünftigen Investitionsfonds. Vizepremierministerin Julia Swyrydenko versicherte, dass der Fonds innerhalb weniger Wochen in Betrieb genommen werde und die Details seiner Funktionsweise in zwei zusätzlichen Dokumenten geklärt würden, berichtet Reuters.
Die politische Dimension des Abkommens
Reuters merkt an, dass Kiew mit dem Abkommen nicht nur wirtschaftliche, sondern auch militärische und politische Hoffnungen verbindet. Die ukrainischen Behörden hoffen, dass die enge Zusammenarbeit mit den USA den Erhalt neuer Luftverteidigungssysteme, einschließlich Patriot-Batterien, ermöglichen wird, obwohl dies nicht ausdrücklich im Abkommen festgehalten wurde.
Die ukrainischen Behörden betrachten das Dokument als einen Schlüsselfaktor für den Wiederaufbau der Beziehungen zur Administration von Donald Trump nach einem schwierigen Treffen im Februar. Präsident Selenskyj schätzt, dass die aktuelle Version des Abkommens deutlich besser ist als frühere, die von einigen Politikern als "kolonial" bezeichnet wurden.