Ukraine warnt vor Reichweitenerhöhung russischer KAB‑Bomben
Die Russische Föderation könnte die Reichweite ihrer Bomben der KAB-Familie auf über 150 km erhöhen. Sollte dies der Fall sein, so der Militäranalytiker Alexander Kowalenko, werden nicht nur Saporischschja, sondern auch weitere Städte in der Ukraine – darunter Poltawa, Dnipro und Odessa – durch Beschuss bedroht sein.
Bomben gehören zu den wertvollsten Waffen, über die die russische Armee derzeit verfügt. Mit ihnen kann der Aggressor große Gebiete auf dem Territorium der Ukraine effektiv angreifen. Dabei werden vor allem Befestigungen und Fortifikationen zerstört, aber auch wichtige strategische Objekte, die vom Militär genutzt werden. Daher ist jede Modernisierung, die die Russen an ihren Bomben vornehmen, eine große Herausforderung für die Ukrainer.
Die Russen könnten die Reichweite der KABs erhöhen
Ebenso verhält es sich bei den KABs, deren Reichweite die Russen bald erhöhen könnten. Dieses Szenario besprach der Militäranalytiker Alexander Kowalenko in einem Gespräch mit dem Kanal Kyiv24. Seiner Meinung nach hat „Russland aus Sowjetzeiten Zehntausende dieser Bomben geerbt und kann sich den Einsatz von bis zu 3.000 Bomben pro Monat leisten. Was ebenfalls wichtig ist, ist die Tatsache, dass man sich gegen die KABs im Grunde nicht verteidigen kann – man kann ihnen nicht entgegenwirken, da die Ukrainer sie nicht orten können.
Kowalenko führt an, dass die Russen während des Krieges in der Ukraine die KABs erstmals 2022 in der Nähe von Bachmut eingesetzt haben. Damals wurde die Bombe aus einer Höhe von 16 km abgeworfen und legte eine Strecke von 19 Meilen (ca. 31 km) zurück. Derzeit überschreitet die Flugreichweite dieser Bomben 50 Meilen (ca. 80 km), und der Experte schließt nicht aus, dass bis Ende 2024 eine Verbesserung der Reichweite auf über 60 Meilen (ca. 97 km) erfolgen wird.
Wenn es der Russischen Föderation jedoch gelingt, einen Raketenbeschleuniger (nach dem Vorbild der französische Hammer oder der amerikanischen JDAM) auf der Bombe zu installieren, dann werden die Bomben der KAB-Familie sofort eine Reichweite von über 90 Meilen (ca. 145 km) erreichen – warnt Kowalenko. Daher ist es eine Bedrohung für Poltawa, Dnipro und sogar für Odessa – betont der Experte. Die Ukrainer versuchen sich gegen die Bedrohung durch die KABs zu verteidigen, jedoch ist die einzige derzeit verfügbare Methode zur Bekämpfung die Eliminierung der Träger dieser Bomben.
Gelenkte Flugzeugbomben
Die KAB-Bomben gibt es in verschiedenen Varianten, die an spezifische operationelle Bedürfnisse angepasst sind. Die beliebtesten von ihnen sind KAB-500L und KAB-500Kr. Die KAB-500L ist eine lasergelenkte Bombe, ausgestattet mit einem 27N-Sprengkopf, der eine Präzision des Angriffs auf bis zu sieben Meter gewährleistet.
Die KAB-500Kr hingegen ist mit einem TV-Suchkopf ausgestattet. Diese Version wird häufig bei schwierigen Wetterbedingungen und in der Nacht eingesetzt – dank ihrer Fähigkeit zur Flugkorrektur und hoher Sensorempfindlichkeit. Beide Versionen der KAB-Bomben zeichnen sich durch hohe Wirksamkeit aus und dienen der Zerstörung von Zielen wie Bunkern, Brücken oder Munitionslagern.
