Ukraine zieht Parallelen: Kuleba warnt Georgiens Protestierende
Dmytro Kuleba, der ehemalige Außenminister der Ukraine, hat die Bürger Georgiens dazu aufgerufen, den Kampf gegen den russischen Einfluss fortzusetzen. Er verglich die aktuelle Situation mit dem 'ukrainischen Szenario'.
Am Freitag verglich Dmytro Kuleba die Situation in Georgien mit den Ereignissen in der Ukraine im Jahr 2013. Kuleba betonte, dass der Führer der georgischen Regierungspartei, Bidzina Iwaniszwili, ähnlich handle wie der damalige Präsident der Ukraine, Wiktor Janukowytsch.
"Die georgische Regierung versteckte ihre Zugeständnisse gegenüber Russland unter dem Vorwand, eine Invasion vermeiden zu wollen", schrieb Kuleba in den sozialen Medien.
Laut Kuleba erinnert die Lage in Georgien derzeit an die Geschehnisse vor 11 Jahren in der Ukraine, als die Revolution der Würde begann. Er erinnerte daran, wie Janukowytsch 2013 ankündigte, das Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union nicht zu unterzeichnen, was Massenproteste auslöste. Die Ukrainer erhoben sich daraufhin, um ihre Würde zu verteidigen und änderten damit den Lauf der Geschichte.
Appell an die Protestierenden in Tiflis
Kuleba richtete einen Appell an die Protestierenden und betonte, dass ihr Kampf mehr sei als nur die Wahl zwischen einem proeuropäischen und einem prorussischen Kurs.
"Es geht um das fundamentale Recht auf ein freies Leben", appellierte Kuleba. Die Proteste begannen am Donnerstagabend, unter anderem in Tiflis, als Reaktion auf die Entscheidung der Regierung, die Gespräche über die EU-Mitgliedschaft Georgiens bis 2028 auszusetzen.
Die Vorteile des Kampfes sind offensichtlich, meint Kuleba, da es um die Wahl zwischen Freiheit und dem Verlust von Wohlstand zugunsten des russischen Einflusses geht. Der ehemalige ukrainische Außenminister ermutigte die Georgier mit den Worten: "Ihr seid ein stolzes Volk. Kämpft und gewinnt. Lasst nicht zu, dass man euch eure Zukunft stiehlt."