Ukrainer setzen auf FPV‑Drohnen: Neue Strategie gegen Russen
In den letzten Monaten nutzen Ukrainer FPV-Drohnen aktiv, um russische militärische Aufklärungsdrohnen zu bekämpfen. Dies zwang sie dazu, eine Lösung zu finden, die in der Montage von Systemen zur Störung der Videoübertragung mündete. Wir erklären, welche Auswirkungen dies auf den Krieg hat.
16.10.2024 15:49
Russische Zala-Aufklärungsdrohnen dienen den Russen als Augen für die Artillerie und ermöglichen Angriffe auf Ziele tief im ukrainischen Territorium mit ballistischen Iskander-M-Raketen in sehr kurzer Zeit.
Dies geschieht, weil die Russen die Möglichkeit gemeistert haben, verschlüsselte Videoübertragungen in Echtzeit zu senden. Leider sind die ukrainischen Störsender nicht mehr so effektiv wie zuvor, und die einzige Garantie für Geheimhaltung im Hinterland ist die physische Beseitigung solcher Drohnen.
Bis vor Kurzem war der Einsatz von Ramm-Drohnen eine recht gute und kostengünstige Methode, aber mittlerweile können die bordseitigen Störsender russischer Drohnen solche Versuche unmöglich machen.
Russische Störsender auf Drohnen — eine interessante Anwendung
Russische Störsender sollen den gegnerischen Drohnen die "Augen" nehmen, indem sie die Bildübertragung von der Kamera zur Pilotenstation stören. Eine solche Maßnahme erschwert zumindest stark das Ausführen eines präzisen Schlags.
Aufgrund von Größe und Leistung ist es möglich, dass die effektive Reichweite des russischen Störsenders nur ein paar oder ein Dutzend Meter beträgt. Außerdem soll das russische System zur Energieeinsparung die meiste Zeit im Schlafmodus laufen und sich nur aktivieren, wenn in geringer Entfernung ein starkes Signal erkannt wird, das zur Videoübertragung genutzt wird.
Es ist jedoch zu beachten, dass die russische Lösung gegenüber Drohnen nutzlos ist, die durch künstliche Intelligenz unterstützt werden und beispielsweise durch Computer Vision einem Objekt vollständig autonom folgen können. Die Ukrainer erzielen mit der Hilfe des Westens Erfolge auf diesem Gebiet, und eine weitere Lösung ist der Einsatz eines Drohnenpaares.
Die erste Drohne könnte zum Beispiel das Ziel aus größerer Entfernung mit einem Laserstrahl beleuchten, während die zweite Drohne, ausgestattet mit einem einfachen lasergelenkten, halbaktiven Kopf (unempfindlich gegen Störungen), sich auf das beleuchtete Ziel zubewegen würde. Eine andere Möglichkeit besteht darin, ein Modul hinzuzufügen, das auf die Quelle der Störungen abzielt, wie es in einigen militärischen Lösungen der Fall ist.