Ukrainische Armee setzt auf schwerste Artillerie der Welt
Die Ukrainer setzen die schwersten Geschütze ein, die ihnen zur Verfügung stehen. An die Front bewegen sich erneut die selbstfahrenden Geschütze 2S7 Pion (Pfingstrose), die schwersten selbstfahrenden Artilleriesysteme der Welt, die bis heute im Einsatz sind.
13.11.2024 20:38
In Torezk im Oblast Donezk verwenden die Ukrainer wieder die superstarke sowjetische Kanone, diesmal mit amerikanischen Geschossen. Es handelt sich um die 2S7 Piwonia, eine Waffe mit einem Gewicht von 60 Tonnen, die im Frühjahr 2022 wegen Munitionsmangels aus dem Kampf zurückgezogen wurde. Die Armee hatte schnell die vorhandenen Geschosse verschossen, erhielt jedoch nach über zwei Jahren dank amerikanischer Unterstützung einen Vorrat an Munition eines spezifischen Kalibers. Die Amerikaner stellten ähnliche Geschosse für die Kanonen M110 und M115 her.
Ukrainer mit Munitionsvorrat für die Piwonia
Die Verteidiger haben wieder einen Vorrat an Geschossen und nutzen nun im Kampf gegen die Russische Föderation Ausrüstung, die weltweit die schwerste ihrer Art ist und noch im Dienst steht.
Die Piwonia, so die ukrainische Agentur Unian, verursacht beim Schießen, dass der gesamte Boden darum herum bebt. Die gigantischen Geschosse, die jeweils 100 Kilogramm wiegen, können selbst stark befestigte Gebäude zerstören. Bevor sie in den eigentlichen Beschuss geht, muss die Piwonia eine Betriebstemperatur erreichen, was bedeutet, dass die Kanone bereits im Voraus abgefeuert werden muss.
Haubitze 2S7 Piwonia
Die 2S7 Piwonia, auch bekannt als Pion, wurde in der Sowjetunion Anfang der 1970er Jahre entwickelt. Diese selbstfahrende Kanone mit einem Kaliber von 203 mm zeichnet sich durch ihre massive Bauweise und Feuerkraft aus. Die ersten Exemplare wurden 1975 in Dienst gestellt, und ihre Reichweite sowie technologischen Eigenschaften wecken bis heute Respekt.
Die effektive Reichweite der 2S7 Piwonia beträgt bis zu 40 Kilometer, was es ihr erlaubt, Ziele auf große Distanzen zu treffen. Die Version mit Raketenverstärkergeschossen erhöht diese Reichweite auf über 50 Kilometer. Die mächtige Treibladung sorgt dafür, dass der Schuss besonders laut ist, jedoch setzten die Ingenieure Maßnahmen ein, um den Geräuschpegel in der Umgebung der Kanone zu minimieren. Die Konstruktion ermöglicht den Einsatz verschiedener Munitionsarten, darunter nukleare und chemische Geschosse, was die Bedrohung durch diese Waffe noch verstärkt.
Die 2S7 Piwonia zeichnet sich durch hohe Mobilität und Widerstandsfähigkeit auf dem Schlachtfeld aus. Ihre Konstruktion auf einem Kettenfahrgestell erlaubt die Bewegung auf schwierigem Gelände, was einen Vorteil im sich wandelnden Schlachtfeld bietet. Die Lebensdauer und Effizienz des Systems werden durch gut gestaltete Lösungen unterstützt, wie z.B. einem Pflug zur Stabilisierung während des Schießens und der Möglichkeit, eine große Menge Munition zu transportieren. Dadurch fungiert die 2S7 nicht nur als effektives Unterstützungsinstrument, sondern kann auch dem Widerstand des Feindes standhalten.