NachrichtenUkrainische Front dünnt aus: Roboter ersetzen erschöpfte Truppen

Ukrainische Front dünnt aus: Roboter ersetzen erschöpfte Truppen

Die Ukrainer schlagen Alarm, dass der Mangel an Soldaten an einigen Abschnitten der Front ein kritisches Niveau erreicht hat. Immer häufiger helfen Roboter bei der Rettung von Leben, die zwar keine Soldaten ersetzen können, aber die Verluste an Menschen verringern können.

Ukrainische Front dünnt aus: Roboter ersetzen erschöpfte Truppen
Bildquelle: © PAP | PAP/EPA/MARIA SENOVILLA

Ein ukrainischer Kommandeur erklärte in einem Gespräch mit der "Wahlzeitung", dass in allen Einheiten Menschen fehlen, in einigen sei die Situation jedoch kritisch. "Der Mangel an Menschen ist eine der Hauptursachen für die Instabilität der Frontlinie", betont der Gesprächspartner der Zeitung, der anonym bleiben möchte.

Die Situation wird dadurch verschärft, dass die an der Front kämpfenden Soldaten erschöpft sind und niemand sie ersetzen kann. Zu den Verlusten im Kampf kommt hinzu, dass die Desertion in letzter Zeit nahezu massenhaft geworden ist.

— In einigen Zeiträumen war die Zahl derjenigen, die die Einheit verlassen hatten, höher als die Zahl der Toten und Verwundeten. Etwa 10 % sind zurückgekehrt — sagt der ukrainische Kommandeur der "Wahlzeitung".

Sie kommen an die Front, wissen nicht, was sie tun sollen

Ein weiteres ernstes Problem, mit dem die ukrainische Armee konfrontiert ist, ist die schwache Ausbildung der Soldaten, die an die Front kommen. Die Kommandeure geben zu, dass sie normalerweise neue Kollegen bereits auf den Übungsplätzen weitergebildet haben, aber in Zeiten intensiver Kämpfe gibt es keine Zeit dafür.

Der Gesprächspartner der "Wahlzeitung" betont, dass kein Ausbildungszentrum in der Lage ist, Rekruten auf die Herausforderungen vorzubereiten, denen sie an der Front begegnen werden. Sie sollten daher zur Einheit kommen, wenn dort noch genügend erfahrene Soldaten sind, und nicht, wenn es an Menschen mangelt. "Andernfalls werden neue Soldaten 'unter Beschuss niedergedrückt', leisten keinen Widerstand und fliehen," sagt der Militär.

Roboter ersetzen Menschen

Drohnen wurden im Krieg in der Ukraine fast seit Beginn der Kämpfe eingesetzt. In den letzten Wochen kamen zu den See- und Luftdrohnen bodengestützte unbemannte Fahrzeuge hinzu. Wie das Militär zugibt, erleiden die Ukrainer derzeit die größten Verluste bei der Bewegung und Evakuierung. Bodendrohnen ermöglichen es, zumindest einen Teil dieser Verluste zu reduzieren.

Roboter können unter anderem die benötigte Munition, Lebensmittel, Wasser und Treibstoff an die sogenannte Linie transportieren. Gepanzerte Roboter werden auch zur Evakuierung von Verwundeten und Toten eingesetzt. Auf bodengestützten Drohnen können auch Mittel zur elektronischen Kriegsführung oder Maschinengewehrmodule installiert werden.

"Der Bedarf ist enorm, denn die Frontlinie in der Ukraine beträgt über 3.000 Kilometer, und intensive Kampfhandlungen finden auf Abschnitten mit einer Gesamtlänge von über 1.000 Kilometern statt. Die schwersten Kämpfe toben im Donbass, wo die russische Armee in mehreren Richtungen gleichzeitig angreift", erinnert die "Wahlzeitung".

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