TechnikUkrainische MiG-29 entgeht russischen Raketen im Luftduell

Ukrainische MiG‑29 entgeht russischen Raketen im Luftduell

Der Krieg in der Ukraine ist der erste Konflikt seit Jahrzehnten, bei dem die beteiligten Parteien Länder mit vergleichbaren militärischen Möglichkeiten sind. Viele Aufnahmen zeigen Szenarien, die bisher weitgehend unbekannt waren. Dazu gehört beispielsweise das Ausweichen eines Jagdflugzeugs vor einem ankommenden Geschoss. Wir erklären die Hintergründe dieses komplexen Kampfes.

Eine ukrainische MiG-29 hat zwei russische Raketen ausmanövriert.
Eine ukrainische MiG-29 hat zwei russische Raketen ausmanövriert.
Bildquelle: © x (dawniej twitter) | Militarnyi
Przemysław Juraszek

In der betreffenden Aufnahme sieht man, wie ein ukrainisches MiG-29-Flugzeug einem Treffer durch ein Paar russischer Luft-Luft-Raketen oder durch ein Luftabwehrsystem entgeht. Es ist erwähnenswert, dass jede Rakete einen Punkt hat, nach dessen Überschreitung sie ausmanövriert werden kann.

Duell: Flugzeug gegen Luft-Luft- oder Luftabwehrraketen — ein extrem schwieriger Überlebenskampf

Jede Rakete besitzt einen Raketenmotor oder manchmal sogar zwei, die für eine begrenzte Zeit arbeiten (in der Regel 10 Sekunden oder weniger). Nach dem Ausbrennen fliegt die Rakete in Richtung des Ziels entlang einer ballistischen Kurve. In einem solchen Fall führt ein erfolgreiches Ausmanövrieren dazu, dass die Rakete keine Energie mehr für einen erneuten Angriff zurückgewinnen kann.

Raketen wie die AIM-120 AMRAAM oder die russische R-77 Vympel haben trotz einer angegebenen Reichweite von über 100 km die größte Chance, ein Jagdflugzeug auf deutlich kürzerer Distanz abzuschießen. Die genaue Reichweite ist nicht bekannt, aber sie liegt wahrscheinlich bei der Hälfte oder weniger der deklarierten Reichweite.

Der Pilot muss jedoch bestimmte Manöver mit der richtigen Geschwindigkeit und zum richtigen Zeitpunkt durchführen. Je größer die Geschwindigkeitsdifferenz, desto mehr muss die Rakete eine Wende mit einem Vielfachen der Belastung vollziehen, die das Flugzeug aushält. Ist der Unterschied zu groß, wird die ankommende Rakete, wie in der Aufnahme zu sehen, vorbeischießen oder sich sogar auflösen.

Eine entscheidende Hilfe für den Piloten bieten Systeme, die zum Beispiel Radarstrahlen oder ankommende Raketen mithilfe von optronischen Detektoren im Infrarot- oder Ultraviolettbereich erkennen. Diese Systeme liefern Informationen über die Position der Rakete und sogar ihre Entfernung.

Eine Ausnahme bilden Kurzstreckenraketen wie die R-73 Vympel, IRIS-T oder AIM-9 Sidewinder mit einer Reichweite von in der Regel 20-30 km, deren Raketenmotor während des Großteils des Fluges arbeitet. Sie können dann mehrere Angriffe durchführen, dank der Möglichkeit, Energie zurückzugewinnen. In der Praxis garantiert dies das Abschießen des verfolgten Objekts. Bestimmte Raketen, wie z.B. die IRIS-T, können laut Hersteller auch einen Angriff simulieren und die Energie für den richtigen Moment aufbewahren, während das Flugzeug bei Ausweichmanövern Energie verliert.

Ein weiterer Durchbruch sind Raketen mit Staustrahltriebwerken wie der europäische Meteor. Diese enthalten im gleichen Format wie herkömmliche Mittelstreckenraketen eine größere Menge Raketenbrennstoff, da sie keinen Oxidator in ihrer Struktur benötigen. Der für die Verbrennung notwendige Sauerstoff wird aus der Atmosphäre entnommen, was eine längere Motorlaufzeit mit Schubregelung ermöglicht. Dadurch vergrößert sich die sogenannte "No Escape Zone" (NEZ) erheblich, in der die Rakete über die größten Manövriermöglichkeiten verfügt und beispielsweise einen gescheiterten Angriff wiederholen kann.

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