TechnikUkrainische Panzer trotzen russischen Drohnen mit Stahlkäfig-Schutz

Ukrainische Panzer trotzen russischen Drohnen mit Stahlkäfig-Schutz

Ein Video im Internet zeigt einen M2A2 Bradley-Schützenpanzer, der mit einem Käfig verstärkt ist. Dies ist eine Antwort auf die neuen russischen Drohnen, die gegen Störsender resistent sind. Wir erklären, wofür dieser Käfig gut ist.

Ukrainischer M2A2 Bradley mit einer Anti-Drohnen-Kontur.
Ukrainischer M2A2 Bradley mit einer Anti-Drohnen-Kontur.
Bildquelle: © Telegram | Exilenova+
Przemysław Juraszek

Die M2A2 Bradley ODS-Schützenpanzer gehören zu den besten Maschinen dieser Art, die die Ukraine erhalten hat. Leider ist ihre Anzahl im Verhältnis zum Bedarf zu gering. Doch beispielsweise die Soldaten der 47. mechanisierten Brigade sind bekannt für heldenhafte Angriffe, die den Russen schwere Verluste zufügen.

Das macht die M2A2 Bradley zu einem der Hauptziele der Russen, die versuchen, sie mit dem besten verfügbaren Gerät zu zerstören. Bisher waren die ukrainischen Bradleys relativ sicher vor FPV-Drohnenangriffen, da viele Modelle mit effektiven Störsendern ausgestattet sind, die unter anderem aus Litauen stammen.

In den letzten Monaten hat sich die Situation geändert, als die Russen massenhaft die Produktion von FPV-Drohnen vom Typ Vandal aufgenommen haben. Ihr Geheimnis besteht darin, dass die Verbindung der Drohne mit der Kontrollstation über ein ausrollbares Glasfaserkabel erfolgt, was ihre Störung unmöglich macht. Die einzige Möglichkeit, sich gegen sie zu verteidigen, besteht darin, sie abzuschießen, bevor sie das Ziel erreichen, oder passive Verteidigungsmaßnahmen einzusetzen.

Zur zweiten Kategorie gehören Gitter, die den Sprengkopf vorzeitig zur Detonation bringen sollen. Auf dem untenstehenden Video sieht man ein Exemplar des Bradley, dessen Turm mit einem Stahlkäfig umgeben ist. Der Rumpf benötigt keine zusätzliche Verstärkung, da er dicht mit BRAT-Reaktivpanzer-Kacheln bedeckt ist.

Gitter als Schutz — eine adäquate Lösung für einfache Waffen

Aufgrund der Tragfähigkeitsbeschränkungen tragen FPV-Drohnen meist Panzerabwehrbomblets aus Streumunition, die etwa 200 mm Panzerstahl durchdringen können, oder PG-7VL-Granaten, die 500 mm Stahl durchdringen können. Diese Granate stammen aus RPG-7-Granatwerfern, jedoch ohne die Hecksektion.

Beide Waffen nutzen zur Überwindung von Panzerungen den kumulativen Effekt, der eine enorme Fähigkeit zur Durchdringung im Verhältnis zur eigenen Masse hat. Allerdings ist der entstehende kumulative Strahl sehr begrenzt in seiner Reichweite. Zum Beispiel würde eine Detonation des Sprengkopfs etwa 60 cm von der Panzerung entfernt dazu führen, dass 20 mm Stahlpanzerung ohne Probleme durchdrungen werden, was unter optimalen Bedingungen nicht möglich wäre.

Aus diesem Grund bietet das Hinzufügen von Netzen oder Gittern einen guten Schutz vor einfachen kumulativen Waffen. Zwar kann ein solcher Schutz durch einen Tandem-Sprengkopf überwunden werden, der zwei Ladungen hat. Die kleinere Ladung schafft zuerst eine Bresche im Schutz, damit die größere Ladung unter günstigen Bedingungen explodiert.

Das ist die Norm bei den meisten heutigen Panzerabwehrwaffen, jedoch nicht bei Drohnen. Das Problem ist die größere Masse solcher Sprengköpfe, die wahrscheinlich zu groß für FPV-Drohnen ist, die derzeit auch eine Spule mit aufrollbarem Glasfaserkabel tragen.

M2A2 Bradley ODS in der Ukraine — eine an den Golfkrieg erinnernde Variante

Der M2A2 Bradley ODS ist mit seinen 27 Tonnen etwas leichter als besser gepanzerte Schützenpanzer wie der CV90 oder der Puma, deren Masse etwa 40 Tonnen beträgt. Dennoch bietet der M2A2 Bradley ein viel höheres Schutzniveau für die dreiköpfige Besatzung sowie sieben Soldaten als dies bei Konstruktionen der BMP-Familie der Fall ist.

Die Basispanzerung bietet Schutz gegen Beschuss mit großkalibrigen Maschinengewehren vom Typ KPW Kaliber 14,5×114 mm, während die vordere Panzerung 30-mm-Projektile aushalten kann, die aus 2A42-Automatikkanonen abgefeuert werden. Zudem bietet die bereits erwähnte BRAT-Reaktivpanzerung guten Schutz vor Waffen mit kumulativem Sprengkopf.

Was die Bewaffnung betrifft, so ist die Hauptbewaffnung die automatische Kanone M242 Bushmaster Kaliber 25 mm mit einer Feuerrate von 200 Schuss/Min., die panzerbrechende oder HEI-T Sprenggranaten abfeuern kann. Zusätzlich verfügt der M2A2 Bradley über einen doppelten Werfer für gelenkte Panzerabwehrraketen BGM-71F (TOW 2B).

In Kombination mit dem Feuerleitsystem, das mit Wärmebildtechnik ausgestattet ist, ermöglicht dies die schnelle Erkennung und Bekämpfung von Zielen sowohl nachts als auch bei schlechten Wetterbedingungen. Es sei auch darauf hingewiesen, dass der ODS (Operation Desert Storm)-Variante z. B. über einen neueren Laser-Entfernungsmesser im Vergleich zur M2A2 Bradley-Version verfügt.

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