TechnikUkrainische Partisanen: Gezielte Sabotage russischer Systeme

Ukrainische Partisanen: Gezielte Sabotage russischer Systeme

Die Partisanen der Widerstandsbewegung Atesh rühmten sich einer erfolgreichen Sabotageoperation. Dieses Mal führten die Bemühungen der Ukrainer zur Neutralisierung des russischen elektronischen Kampfsystems RP-377LA Lorandit. Die gewählte Methode, um den Russen dieses wertvolle Gerät zu entziehen, ist bemerkenswert.

Ukrainische Partisanen haben RP-377LA Lorandit eliminiert.
Ukrainische Partisanen haben RP-377LA Lorandit eliminiert.
Bildquelle: © X, @atesh_eng
Mateusz Tomczak

Auf dem offiziellen Atesh-Profil im Telegram-Dienst erschien ein Video, das zeigt, wie Ukrainer Zucker in den Kraftstofftank des selbstfahrenden elektronischen Kampfsystems RP-377LA Lorandit einfüllen. Die dem Video beigefügte Beschreibung informiert darüber, dass die Bemühungen die gewünschte Wirkung hatten und das russische Gerät außer Betrieb gesetzt wurde. Der Ausfall wurde vom Feind erst drei Tage nach der Operation der ukrainischen Agenten entdeckt.

Die Ukrainer haben RP-377LA Lorandit eliminiert

Aus der Sicht jener, die eine solche Operation durchführen, liegt der unbestrittene Vorteil in der Möglichkeit, leise zu agieren und sich schnell an einen sicheren Ort zurückzuziehen. Das Ausmaß und die Art der Schäden können von mehreren Faktoren abhängig sein. Der in den Tank geschüttete Zucker birgt das Risiko der Beschädigung zahlreicher Teile des Kraftstoffsystems (wie etwa des Kraftstofffilters oder der Einspritzdüsen in Dieselmotoren) und sogar eines Motorschadens.

Atesh, ein Dorn im Auge der Russen

Ursprünglich war die Partisanengruppe Atesh vor allem mit der Überwachung der Bewegungen der Russen auf der besetzten Krim beschäftigt. Wiederholt berichtete sie der ukrainischen Armee und später auch der Öffentlichkeit unter anderem über die Bemühungen der Russen, die Krim-Brücke zu schützen, oder über die Verlegung von Ausrüstung, beispielsweise auf dem Flughafen Saki.

Infolge der Aktivitäten von Atesh-Agenten konnten viele improvisierte Waffendepots der russischen Armee lokalisiert werden. Die Ukrainer dieser Gruppe agieren nicht nur auf der besetzten Krim, sondern auch auf russischem Gebiet, wo sie sich zunehmend sicherer fühlen. Dies wird unter anderem durch die Entdeckung von Lagern mit Ch-22-Raketen im Gebiet Leningrad belegt. Mitglieder der Atesh-Gruppe agieren auch in Moskau und sogar in der Nähe von Putins Palast in Sotschi, wo sie im vergangenen Jahr das Luftverteidigungssystem Panzir-S1 lokalisierten.

Der RP-377LA Lorandit gehört zwar nicht zu den modernsten elektronischen Kampfsystemen im Dienst der Russen, doch der Krieg in der Ukraine zeigt, dass jedes derartige Gerät für beide Seiten sehr wertvoll ist. Der RP-377LA Lorandit wurde auf dem Chassis des UAZ-452 gebaut. Er arbeitet im Frequenzbereich von 20-2000 MHz mit einer Scan-Geschwindigkeit von 65 MHz/s.

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