Ukrainischer Abgeordneter flieht vor Korruptionsprozess nach Rumänien

Odarchenko, Mitglied der Partei Diener des Volkes, wird beschuldigt, einem ranghöheren Beamten eine Bestechung angeboten zu haben. Eine rumänische Quelle, die der Sache nahesteht, berichtet, dass der Abgeordnete am 19. September die Grenze im Bezirk Suceava überschritten hat.

Im letzten Jahr wurden dem Politiker Korruptionsvorwürfe gemacht. Er soll dem Chef der Staatlichen Agentur für Wiederaufbau und Infrastrukturentwicklung Bestechungsgelder angeboten haben, um Mittel zur Renovierung der Hochschule zu erhalten, deren Rektor er war. Am 18. September erschien der Abgeordnete ohne vorherige Ankündigung nicht vor Gericht.

Der 45-jährige Odarchenko überschritt laut dem Portal "Ukrainische Wahrheit", das sich auf die Aussage des Staatsanwalts im Gericht bezieht, "die Grenze zu Rumänien außerhalb des Grenzübergangs, woraufhin er bei den dortigen Staatsinstitutionen einen Asylantrag stellte".

Zuvor hatte er seine Mobiltelefone an seinen Fahrer übergeben und ihn angewiesen, sie an das Ladegerät anzuschließen. Seitdem hatte der Fahrer keinen Kontakt mehr zu ihm.

Der Antikorruptionsgerichtshof verhaftete den Abgeordneten in Abwesenheit. Außerdem wurden 15 Milliarden Hrywnja (ca. 326 Millionen Euro) gesichert, die zuvor für Odarchenko hinterlegt worden waren.

Informationen der rumänischen Grenzschutzbehörden zufolge sind in den ersten acht Monaten dieses Jahres etwa 9.500 Ukrainer illegal nach Rumänien gelangt.

Der Anstieg der illegalen Grenzübertritte ist eine Folge der Änderungen der Mobilmachungsvorschriften. Wehrpflichtige Männer fliehen über den Fluss Theiß oder die Berge, und einige über den Fluss Dnister nach Moldawien.