Ukrainischer BMP‑2 erobert russischen Panzer nach hitzigem Duell
Der Krieg in der Ukraine ist reich an erstaunlichen Ereignissen. Eines der interessantesten ist das gepanzerte Duell der Schützenpanzer (SPz) BMP-2. Wir präsentieren die Hintergründe dieses Gefechts sowie die Leistungsdaten dieser Maschinen.
02.10.2024 15:36
Auf der unten stehenden Aufnahme sieht man, wie sich an einer Straßenkreuzung zwei BMP-2 begegnen, von denen einer den Ukrainern und der andere den Russen gehört. Höchstwahrscheinlich dank der Hilfe einer Aufklärungsdrohne begann der ukrainische Schützenpanzer als erster zu schießen.
An den deutlichen Blitzen kann man erkennen, dass die ersten Schüsse aus einem Band mit Splitter-Sprengbrandmunition vom Typ 3UOF8 abgefeuert wurden, bei der jeder Schuss 49 g Sprengbrandmischung enthält. Anschließend sieht man, wie die Russen in Panik den beschossenen BMP-2 verlassen, den die Ukrainer später übernehmen. Es scheint, als hätte der BMP-2 keine kritischen Schäden erlitten.
BMP-2 – veraltetes Relikt des Kalten Krieges
Der BMP-2 ist einer der weltweit beliebtesten Schützenpanzer und wird seit den 1980er-Jahren produziert. Er entstand als Modernisierung des BMP-1, bei dem anstelle der 73-mm-Kanone eine 30-mm-Autokanone 2A42 verwendet wurde, die sich wesentlich besser zur Bekämpfung von Infanterie oder leicht gepanzerten Fahrzeugen eignet.
Ähnlich wie sein Vorgänger verfügt auch der BMP-2 über die Fähigkeit, Wasserhindernisse zu überwinden, aber die Anforderungen an die Masse (etwa 15 Tonnen) ließen nicht viel Spielraum für eine stärkere Panzerung. Diese weicht erheblich von dem ab, was westliche Schützenpanzer bieten. Diese wiegen manchmal fast 40 Tonnen und sind besser gepanzert, da nur die vordere Stahlplatte des BMP-2 dafür ausgelegt ist, panzerbrechenden Geschossen des Kalibers 23 mm standzuhalten, während die Seitenwände sogar vom FN FAL-Gewehr mit panzerbrechender Munition durchschlagen werden können.
In der Praxis berichteten die Ukrainer, dass panzerbrechende Munition des Kalibers 20 mm vom Marder 1A3 oder des Kalibers 25 mm vom M2A2 Bradley den BMP-2 durchlöcherte. Ein Vorteil des BMP-2 ist jedoch seine relativ starke Bewaffnung. Aufgrund des fehlenden passiven Nachtsicht- oder Wärmebildvisiers sind die Einsatzmöglichkeiten bei schwierigen Wetterbedingungen oder nachts jedoch stark eingeschränkt.
Die Besatzung des BMP-2 besteht aus drei Soldaten, zusätzlich finden sieben weitere Soldaten im Transportabteil Platz. Es ist kein Fahrzeug für die moderne Kriegsführung, aber andererseits ist es besser als ein Pick-up.