Unklarheit um Kabelstörung: Finnland hinterfragt Russlands Rolle
Der finnische Präsident Alexander Stubb räumte ein, dass es keine Gewissheit über den Verursacher der Kabelunterbrechungen in der Ostsee gibt. Die dortigen Medien suggerieren, dass die Behörden eine mögliche Rolle Russlands vertuschen könnten.
Finnlands Präsident Alexander Stubb erklärte, dass die fünf Fälle von Kabelunterbrechungen in der Ostsee in den letzten 15 Monaten nicht zufällig seien, es jedoch keine "absolute Sicherheit" bezüglich des Verursachers gibt.
Bei einer Pressekonferenz betonte Präsident Stubb, dass die Vorfälle trotz bestehender Verdächtigungen unterschiedliche Merkmale aufweisen.
- Die Bestätigung der Identität des Verursachers ist wichtig, aber nicht entscheidend - bemerkte er. Er fügte hinzu, dass es wichtiger sei, in Zukunft solche Situationen zu vermeiden und schnell auf mögliche Schäden zu reagieren.
Der Leiter der finnischen Gegenaufklärung, Juha Martelius, räumte ein, dass ein staatlicher Akteur hinter den Vorfällen stehen könnte. In einem Gespräch mit dem Fernsehsender MTV betonte er, dass eine endgültige Klärung dieser Angelegenheit im rechtlichen Sinne jedoch möglicherweise unmöglich sei.
Medien: Behörden sollen Rolle Russlands vertuschen
Das Blatt "Iltalehti" berichtet, dass die finnischen Behörden ihre Darstellung bezüglich der Kabelbeschädigungen im Finnischen Meerbusen geändert haben. Anfangs wurde die Rolle des russischen Tankers Eagle S hervorgehoben, aber der Mangel an Beweisen für eine russische Operation hat die Richtung der Ermittlungen verändert.
Laut Informationen der Zeitung sollen die Amerikaner einen "Deal" geschlossen haben und Russland davon überzeugt haben, Sabotageakte in der Ostsee einzustellen, im Gegenzug dafür, dass die NATO-Länder die Beschädigungen von Unterwasserkabeln als "Unfälle oder ungeklärte Verbrechen" einstufen.
Im Hintergrund, so schreibt "Iltalehti", stehen Friedensgespräche bezüglich der Ukraine und das Bestreben, dass die Situation in der Ostsee nicht Teil dieser Verhandlungen wird.
Der ehemalige Leiter des finnischen Militärgeheimdienstes, Pekka Toveri, derzeit EU-Abgeordneter, schließt ein solches Szenario nicht aus. "Sagen wir, dass ich ein solches Szenario nicht für unmöglich halte", kommentierte er.