TechnikUralter Samen enthüllt: Baum in Wüste birgt biblisches Geheimnis

Uralter Samen enthüllt: Baum in Wüste birgt biblisches Geheimnis

Ein Wissenschaftlerteam hat einen Baum aus einem über tausend Jahre alten Samen gezogen, der in einer Höhle in der judäischen Wüste gefunden wurde. Experten vermuten, dass der Baum, genannt "Sheba", die Quelle des biblischen "tsori" sein könnte – eines Harzes, das in den Büchern Genesis, Jeremia und Ezechiel als Heilsubstanz beschrieben wird.

Höhle - Abbildungsbeispiel
Höhle - Abbildungsbeispiel
Bildquelle: © Pexels
Karolina Modzelewska

In den 1980er Jahren wurde in einer Höhle in der judäischen Wüste ein Samen entdeckt, der laut Radiokarbondatierung über 1000 Jahre alt ist. Wie der Dienst IFL Science berichtet, bestätigten genetische Untersuchungen seine Zugehörigkeit zur Gattung Commiphora aus der Familie der Balsamgewächse (Burseraceae). Diese Familie umfasst etwa 200 heutige Pflanzenarten, die für ihre wertvollen aromatischen Harze und ethnobotanischen Anwendungen bekannt sind.

Der Baum wuchs aus einem Jahrhunderte alten Samen

Der Baum "Sheba" wurde als potenzielles Relikt der historischen Flora des Nahen Ostens beschrieben. In den letzten 14 Jahren erreichte er eine Höhe von fast 3 Metern, was den Wissenschaftlern eine genaue Analyse ermöglichte. Studien, deren Ergebnisse im September 2024 in der Fachzeitschrift "Communications Biology" veröffentlicht wurden, zeigten, dass der Samen zwischen 993 und 1202 n. Chr. datiert werden kann.

Nach Angaben der Forscher ist Sheba genetisch eng mit den Arten Commiphora angolensis, C. neglecta und C. tenuipetiolata verwandt, unterscheidet sich jedoch in wesentlichen Merkmalen von ihnen. Es wird angenommen, dass Sheba eine Überrestpopulation ausgestorbener Bäume aus der Region des Levante darstellen könnte, die das heutige Gebiet von Israel, Palästina und Jordanien umfasst.

Wie IFL Science berichtet, nahm man zunächst an, Sheba könnte der historische "Balsam von Juda" sein, der in der Antike für seine aromatischen Eigenschaften berühmt war. Beschreibungen dieses Baumes erschienen in griechischen und römischen Texten vom 4. Jahrhundert v. Chr. bis zum 8. Jahrhundert n. Chr. Der Mangel an aromatischen Verbindungen in Sheba widerlegte jedoch diese Hypothese.

Dennoch vermuten die Wissenschaftler, dass Sheba die Quelle des biblischen "tsori" sein könnte – eines Harzes, das in den Büchern Genesis, Jeremia und Ezechiel als Heilsubstanz beschrieben wird. Die Region, aus der der Samen stammt – das Jordantal in der Nähe des Toten Meeres – war einst bekannt für üppige Wälder und intensiv bewirtschaftete Täler.

Eine chemische Analyse der Blätter und des Harzes von Sheba zeigte das Vorhandensein pentazyklischer Triterpenoide, die entzündungshemmende, antibakterielle und krebshemmende Eigenschaften besitzen. Zudem enthalten die Blätter bis zu 30 Prozent Squalen – ein Stoff, der in Hautpflegekosmetika verwendet wird.

Während ihrer Studien untersuchten die Wissenschaftler nicht nur die Herkunft des Samens, sondern auch, wie er in die Höhle in der judäischen Wüste gelangt sein könnte, wo er viele Jahre überlebte. Zwei Haupttheorien wurden erwogen: Der Samen könnte von Tieren dorthin gebracht oder absichtlich von Menschen aufbewahrt worden sein. Archäologische Beweise deuten darauf hin, dass Commiphora-Samen entweder von Nagetieren gelagert oder von Vögeln wie Tauben verzehrt wurden, deren Überreste in der Region gefunden wurden.

Alternativ könnte der Samen während politischer und wirtschaftlicher Unruhen von Menschen gelagert worden sein, als wertvolle Güter versteckt wurden. Obwohl keine weiteren Spuren menschlicher Präsenz in der Höhle gefunden wurden, schließen die Forscher diese Möglichkeit nicht aus. Auffällig ist, dass Menschen heutzutage ähnlich handeln. Ein hervorragendes Beispiel dafür ist der sogenannte "Svalbard Global Seed Vault" auf der Insel Spitzbergen, in dem Samenproben aus Afrika, Europa, dem Nahen Osten und Ozeanien gelagert werden. Derzeit enthält er 1.331.458 Proben von Pflanzensamen aus 6.297 Arten.

Für Sie ausgewählt
© Daily Wrap
·

Das Herunterladen, Vervielfältigen, Speichern oder jegliche andere Nutzung der auf dieser Website verfügbaren Inhalte—unabhängig von deren Art und Ausdrucksform (insbesondere aber nicht ausschließlich: verbal, verbal-musikalisch, musikalisch, audiovisuell, auditiv, textlich, grafisch sowie die darin enthaltenen Daten und Informationen, Datenbanken und die darin enthaltenen Daten) und deren Form (z. B. literarisch, journalistisch, wissenschaftlich, kartografisch, Computerprogramme, bildende Kunst, fotografisch)—erfordert die vorherige und ausdrückliche Zustimmung von Wirtualna Polska Media Spółka Akcyjna mit Sitz in Warschau, dem Eigentümer dieser Website, unabhängig von der Art der Erschließung und der verwendeten Methode (manuell oder automatisiert, einschließlich der Verwendung von maschinellem Lernen oder künstlicher Intelligenz). Die obige Einschränkung gilt nicht für die Anwendung ausschließlich zum Zweck der Erleichterung der Suche durch Internetsuchmaschinen und der Gebrauch im Rahmen vertraglicher Beziehungen oder erlaubter Nutzung gemäß den geltenden gesetzlichen Bestimmungen.Detaillierte Informationen zu diesem Hinweis finden Sie  hier.