NachrichtenUS-Chip-Exportstopp: Milliardenverlust für Nvidia, Aktien fallen

US‑Chip-Exportstopp: Milliardenverlust für Nvidia, Aktien fallen

Die US-Regierung hat neue Beschränkungen für den Export fortschrittlicher KI-Chips nach China eingeführt. Nvidia gab bekannt, dass sie aufgrund dieser Maßnahmen im ersten Quartal des Geschäftsjahres einen Abschreibungsbedarf von 4,8 Milliarden Euro haben werden. Diese Entscheidung führte zu erheblichen Kursverlusten der Technologieriesen an den Börsen.

Nvidia verliert durch die Entscheidung der USA.
Nvidia verliert durch die Entscheidung der USA.
Bildquelle: © Flickr

Die USA stehen erneut in wirtschaftlichem Konflikt mit China. Der H20-Chip, der speziell für den chinesischen Markt unter Berücksichtigung der vorherigen Exportbeschränkungen entwickelt wurde, benötigt nun eine spezielle Exportlizenz. Gemäß den von der US-Regierung an Nvidia übermittelten Informationen wird diese Anforderung auf unbestimmte Zeit bestehen bleiben. Infolgedessen sind die bestehenden Chiplagerbestände nicht mehr verkaufsfähig, was das Unternehmen zu einer erheblichen Abschreibung zwingt.

Der Markt reagierte sofort. Die Aktien von Nvidia verloren im vorbörslichen Handel 6,5 Prozent. Auch andere wichtige Halbleiterhersteller waren betroffen – AMD verzeichnete einen Rückgang von über 7 Prozent, Intel verlor 2 Prozent, und Broadcom sank um 3,5 Prozent. Die in den USA notierten Aktien des taiwanesischen Giganten TSMC fielen um 2 Prozent.

Die neuen Beschränkungen sind Teil einer umfassenderen US-Strategie, die darauf abzielt, Chinas Zugang zu modernster Halbleitertechnologie zu erschweren. Obwohl der H20-Chip eine schwächere Version der leistungsstärksten KI-Chips von Nvidia ist, wurde er entwickelt, um die früheren Anforderungen zu erfüllen. Die neuen Vorschriften führen jedoch dazu, dass auch diese angepassten Chips ohne spezielle Genehmigung nicht verkauft werden dürfen.

Konsequenzen für den globalen Technologiemarkt

Die Auswirkungen der neuen Beschränkungen gehen weit über Nvidia hinaus. Die Futures auf den Nasdaq 100 Index fielen am Dienstagabend um 1,5 Prozent, was auf eine breitere Besorgnis der Investoren über den Technologiesektor hinweist. Giganten wie Apple, Microsoft, Alphabet, Amazon und Meta Platforms verzeichneten ebenfalls Rückgänge nach dem Ende der regulären Börsensitzung.

Die von den USA verhängten Beschränkungen sind Teil der langjährigen technologischen Spannungen zwischen Washington und Peking. Die US-Behörden argumentieren, dass fortschrittliche Chips in chinesischen Supercomputern zum Einsatz kommen könnten, was die nationale Sicherheit der USA gefährden würde. Nvidia teilte mit, dass die gemeldete Abschreibung in Höhe von 4,8 Milliarden Euro sich auf Lagerbestände, Einkaufsverpflichtungen und damit verbundene Rückstellungen für Produkte der H20-Linie bezieht.

Marktanalysten weisen darauf hin, dass die neuen Beschränkungen langfristige Folgen für die globale Lieferkette der Halbleiterindustrie haben könnten. China ist ein riesiger Absatzmarkt für Chip-Hersteller, und weitere Beschränkungen zwingen die Unternehmen dazu, alternative Geschäftsstrategien zu entwickeln. Einige Experten sagen voraus, dass dies die chinesischen Investitionen in die Entwicklung eigener Halbleitertechnologien beschleunigen könnte, was langfristig die Kräfteverhältnisse auf dem globalen Technologiemarkt verändern könnte.

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