US‑Monopolstreit: Justiz fordert Googles Verzicht auf Chrome
Das US-Justizministerium fordert, dass Google den Browser Chrome verkauft und Konkurrenzdaten bereitstellt, um das Monopol im Markt der Internetsuchmaschinen zu beenden, berichtet "The Guardian".
21.11.2024 11:42
Das US-Justizministerium hat beim Gericht beantragt, Google zum Verkauf des Browsers Chrome sowie zur Bereitstellung von Daten und Suchergebnissen für die Konkurrenz zu zwingen. Laut "The Guardian" zielen diese Maßnahmen darauf ab, das Monopol von Google im Markt der Internetsuchmaschinen zu beenden.
Wird Chrome verkauft?
Staatsanwälte argumentieren, dass diese Änderungen dazu führen werden, dass Google für 10 Jahre einer strengen Regulierung unterliegt, was eine Überwachung durch dasselbe Bundesgericht in Washington bedeuten würde, das festgestellt hat, dass das Unternehmen ein illegales Monopol bei der Online-Suche und Werbung innehat. Google kontrolliert etwa 90 % des Marktes für Internetsuchmaschinen.
"The Guardian" berichtet, dass das US-Justizministerium auch verlangt, dass Google für fünf Jahre nicht erneut in den Browsermarkt eintreten darf und das Betriebssystem Android verkaufen muss, falls andere Maßnahmen den Wettbewerb nicht wiederherstellen. Das Ministerium beabsichtigt außerdem, ein Verbot von Investitionen durch Google in konkurrierende Suchmaschinen, KI-Produkte, die auf Anfragen basieren, und Werbetechnologien zu verhängen.
Google soll seine Vorschläge im Dezember vorlegen, und der Prozess in dieser Angelegenheit ist für April geplant.
"Illegales Monopol" von Google: Bahnbrechendes Urteil
Google hat ein illegales Monopol auf die Suche, entschied ein US-Gericht. Der Konzern hat jahrelang Milliarden von Dollar ausgegeben, um die Standard-Suchmaschine zu bleiben, verletzte damit aber laut Gericht das Kartellrecht.
„Das Gericht kam zu folgendem Schluss: Google ist ein Monopolist und handelte als solcher, um sein Monopol zu bewahren“, befand Richter Amit Mehta aus Washington. Google kontrolliert etwa 90 % des Online-Suchmarktes und 95 % auf Smartphones. Mehta stellte fest, dass Google im Jahr 2021 über 26 Milliarden US-Dollar ausgab, um sich einen dominierenden Marktanteil bei Webbrowsern zu sichern.
Gigantische Strafe für Google
Im September bestätigte der Europäische Gerichtshof eine Geldstrafe von 2,4 Milliarden Euro gegen Google aufgrund des Missbrauchs seiner marktbeherrschenden Stellung durch die Begünstigung des eigenen Produktvergleichsdienstes.
Im Juni 2017 stellte die Europäische Kommission fest, dass auf dem europäischen Markt Google die Ergebnisse seines eigenen Produktvergleichsdienstes auf seiner allgemeinen Suchergebnisseite bevorzugte im Vergleich zu den Ergebnissen konkurrierender Internet-Vergleichsdienste. Google stellte die Ergebnisse seines Produktvergleichsdienstes an erster Stelle dar und hob sie in „Boxen“ hervor, die von aufmerksamkeitsstarken visuellen und textlichen Informationen begleitet wurden. Hingegen erschienen die Suchergebnisse konkurrierender Vergleichsdienste lediglich als gewöhnliche allgemeine Ergebnisse, sichtbar in Form blauer Links.