NachrichtenUS-Vize kritisieren deutsche Deindustrialisierung scharf

US‑Vize kritisieren deutsche Deindustrialisierung scharf

In München kritisierte der US-Vizepräsident J.D. Vance Deutschland für seine Wirtschaftspolitik, die seiner Meinung nach zur Deindustrialisierung geführt hat.

J.D. Vance / Olaf Scholz
J.D. Vance / Olaf Scholz
Bildquelle: © East News

- Man gewinnt mit den Waffen, die man hat, und der Westen hat nicht genug davon vorbereitet (...). Deutschland ist wohl das einzige NATO-Land, das dem "dummen" Washingtoner Konsens nicht gefolgt ist und zugelassen hat, dass sein Land in den 70er, 80er und 90er Jahren deindustrialisiert wurde, warf der US-Vizepräsident J.D. Vance vor, der zur Münchner Sicherheitskonferenz gekommen war.

- Und doch, in dem Moment, in dem Putin immer mächtiger wird und die russische Armee massenhaft in europäische Länder eindringt, ist das der Moment, in dem Deutschland beginnt, sich zu deindustrialisieren? Schaut euch an, wie viele Menschen derzeit in Fabriken in Deutschland arbeiten und wie viele es vor zehn Jahren waren, fuhr Vance fort und kritisierte Berlin. Er wies darauf hin, dass Europa mehr Verantwortung für seine Sicherheit übernehmen und dies in der Praxis umsetzen sollte.

Zuvor hatte der US-Vizepräsident in einem Interview mit dem "Wall Street Journal" gesagt, dass deutsche Politiker mit allen Parteien zusammenarbeiten sollten, einschließlich der rechtsextremen Alternative für Deutschland (AfD).

Die Münchner Sicherheitskonferenz ist eines der bedeutendsten globalen Treffen zur Sicherheitspolitik und internationalen Beziehungen. Seit 1963 in München organisiert, versammelt es Weltführer und Verteidigungsminister. Die Veranstaltung dauert bis Sonntag, und Vance ist der ranghöchste Vertreter der US-Regierung, der daran teilnimmt.

Die Hauptthemen der Beratungen werden vor allem die Situation im Nahen Osten und in der Ukraine sein. Geplant ist unter anderem ein Treffen mit Präsident Wolodymyr Selenskyj.

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