USA erwägt Ende der Militärhilfe für Ukraine unter Trump-Ära
Die Regierung von Präsident Donald Trump erwägt, die Unterstützung der USA für die Ukraine vollständig einzustellen, einschließlich der kürzlich genehmigten Lieferungen von Militärausrüstung und Munition, berichtete die "New York Times". Nach dem Scheitern der Gespräche im Weißen Haus erklärte ein Vertreter der Regierung, dass die Unterstützung der Ukraine zukünftig ausschließlich in der Verantwortung Europas liegen solle.
Den Berichten der "New York Times" zufolge könnte die US-Regierung jegliche militärische Hilfe für die Ukraine einstellen, einschließlich der Finanzierung des Militärs, des Austauschs von Geheimdienstdaten und der Ausbildung von Soldaten. Diese Möglichkeit deutete ein Vertreter der Regierung von Präsident Trump nach dem Abbruch der Gespräche zwischen dem amerikanischen Präsidenten und Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus am Freitag an.
Laut Schätzungen des Pentagons sind im amerikanischen Budget noch rund 3,85 Milliarden Dollar (3,7 Milliarden Euro) für militärische Hilfe für die Ukraine verfügbar. Die letzten Lieferungen von Ausrüstung, die noch unter Präsident Joe Biden genehmigt wurden, sollen innerhalb der nächsten sechs Monate durchgeführt werden. Danach würde die Unterstützung der ukrainischen Armee ausschließlich in den Händen der europäischen Länder und anderer Verbündeter liegen.
So viel haben die Vereinigten Staaten bereitgestellt
Seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 hat das Pentagon der Ukraine Waffen und Munition im Wert von 33,8 Milliarden Dollar (32,6 Milliarden Euro) im Rahmen von 71 Lieferungen aus den Beständen des Verteidigungsministeriums bereitgestellt.
Im Rahmen der Ukraine Security Assistance Initiative (USAI) erhielt Kiew zusätzlich 33,2 Milliarden Dollar (32 Milliarden Euro), um neue Ausrüstung direkt von amerikanischen Firmen zu kaufen. Wie die "NYT" betont, wurde die letzte Tranche dieses Programms am 30. Dezember 2024 genehmigt. Ab Januar – bereits unter der Regierung Trump – wurde keine neue militärische Hilfe für die Ukraine angekündigt.
Den Berichten der amerikanischen Tageszeitung zufolge könnte die Trump-Regierung weitere Schritte ergreifen, die einen vollständigen Rückzug der Unterstützung für die Ukraine bedeuten würden. Dies könnte nicht nur die Annullierung zukünftiger Waffenlieferungen umfassen, sondern auch das Ende der Geheimdienstkooperation, die Ausbildung ukrainischer Soldaten sowie die Schließung des Koordinationszentrums für internationale Hilfe in der amerikanischen Militärbasis in Deutschland.
Laut dem Kieler Forschungsinstitut haben europäische Staaten bisher 138 Milliarden Dollar (133 Milliarden Euro) zur Unterstützung der Ukraine bereitgestellt, während die USA 119 Milliarden Dollar (114,7 Milliarden Euro) für militärische und humanitäre Hilfe bereitgestellt haben. Die "NYT" bewertet, dass ein möglicher Rückzug der Unterstützung durch die USA als ein "schockierendes Verlassen eines Partnerlandes" angesehen werden würde und das mögliche Ende der amerikanischen Unterstützung für die Ukraine bedeuten könnte.
