NachrichtenVatikan öffnet Priestertum für Homosexuelle unter Auflagen

Vatikan öffnet Priestertum für Homosexuelle unter Auflagen

Der Vatikan hat neue Richtlinien der italienischen Bischöfe genehmigt, die es homosexuellen Personen unter bestimmten Bedingungen erlauben, in das Priesterseminar einzutreten. Voraussetzung ist der Verzicht auf sexuelle Beziehungen. Das Dokument wurde auf der Webseite der italienischen Bischofskonferenz veröffentlicht.

Papst Franziskus
Papst Franziskus
Bildquelle: © PAP | ANGELO CARCONI

Dies stellt eine bedeutende Änderung im Ansatz der Kirche dar. Zuvor hatte Papst Benedikt XVI. klar verboten, Personen mit "tief verwurzelten homosexuellen Tendenzen" in das Seminar aufzunehmen.

Diese Haltung wurde 2018 von Papst Franziskus bei einem Treffen mit italienischen Bischöfen bekräftigt. Er empfahl, die Kandidaten für das Priesteramt sorgfältig zu prüfen und jeden abzulehnen, bei dem Homosexualität vermutet wird.

Neue Richtlinien in Italien

Laut der neuen Richtlinien auf der Webseite der italienischen Bischofskonferenz sollen die Seminarleiter die sexuellen Präferenzen der Priesteranwärter berücksichtigen, dies jedoch als einen Aspekt ihrer gesamten Persönlichkeit sehen. Personen, die "Homosexualität praktizieren", dürfen jedoch nicht aufgenommen werden.

"Im Hinblick auf homosexuelle Tendenzen im Ausbildungsprozess sollte die Einschätzung nicht auf diesen Aspekt beschränkt werden. Stattdessen sollte seine Bedeutung im Kontext des gesamten Persönlichkeitsrahmens eines jungen Menschen verstanden werden", lauten die Richtlinien.

Das Dokument wurde im November 2024 von den Bischöfen genehmigt und soll für einen dreijährigen Probelauf eingeführt werden.

Revolution im Ansatz des Vatikans

Dies ist eine bedeutende Änderung im Ansatz des Vatikans. Zuvor hatte Benedikt XVI. zu Beginn seines Pontifikats eine klare Anweisung erlassen, die die Aufnahme solcher Personen in die Seminare verbot. Franziskus bestätigte diese Sichtweise in seiner Aktualisierung im Jahr 2016. Während eines geschlossenen Treffens mit den Bischöfen soll der Papst abfällige Äußerungen über homosexuelle Personen gemacht haben, wofür der Vatikan später um Entschuldigung bat.

Gleichzeitig gestattete Franziskus Priestern, homosexuelle Paare unter bestimmten Umständen zu segnen.

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