Vom Alien-Kinderstar zur Lehrerin: Carrie Henns Lebensweg
Auf den großen Leinwänden ist gerade der neueste Teil der Kultfilmreihe "Alien" erschienen. Filmspezialisten erinnern sich an den zweiten Teil, dessen Star die damals erst 10-jährige Carrie Henn war. Was macht die Darstellerin der Newt heute?
19.08.2024 13:12
Die Karrieren von Kinderstars aus Filmen und Serien entwickeln sich in verschiedene Richtungen. Einige setzen den beruflichen Weg fort, den sie in jungen Jahren eingeschlagen haben, andere kämpfen erfolglos darum, ihre „fünf Minuten“ Ruhm zu verlängern, und wieder andere sehen dies als Abenteuer ihres Lebens und konzentrieren sich auf die Entwicklung in völlig anderen Berufen. Ohne ihre Debüts auf der Kinoleinwand oder dem Fernsehbildschirm infrage zu stellen, zahlt sich dies in vielen Fällen definitiv aus.
Die Welt von Hollywood hat die künstlerischen Pläne vieler vielversprechender junger Schauspieler brutal durchkreuzt. Das erfuhr auch Carrie Henn, die als gerade mal 10-jähriges Mädchen am Set des großen Produktionsprojektes landete, das in den Mitte der 80er-Jahre die zweite Serie des hervorragend aufgenommenen Films „Alien“ war. Der mit zwei Oscars ausgezeichnete Film von James Cameron eröffnete ihr die Türen zum großen Ruhm.
Der Kinderstar aus "Aliens" erreichte sofort Erfolg
Carrie Henn wuchs nicht in einem Haus auf, in dem künstlerische Werte eine übergeordnete Rolle spielten. Ihre Mutter arbeitete im Krankenhaus als Krankenschwester, ihr Vater war Unteroffizier der United States Air Force. Seine beruflichen Verpflichtungen zwangen die ganze Familie, ihr bisheriges Leben aufzugeben und nach England umzuziehen. Wäre das nicht passiert, hätte die von der Filmwelt faszinierte 10-Jährige niemals an einem Casting für eine der Hauptrollen in der Fortsetzung des Science-Fiction-Films "Alien" teilgenommen.
Die Idee, die Eltern zur Einsendung einer Bewerbung zu überreden, erwies sich als Volltreffer. Die sich vor der Kamera hervorragend zurechtfindende Amerikanerin besiegte mehrere tausend Konkurrentinnen. Sie spielte die Rolle von Newt, einem verwaisten Mädchen, das als Einzige ihrer Familie den Angriff der Xenomorphen überlebte und schließlich von der Astronautin Ellen Ripley, hervorragend gespielt von Sigourney Weaver, betreut wurde.
Kaum jemand weiß, dass die Eltern von Carrie Henn doppelt stolz sein konnten. Die Schöpfer von „Aliens – Die Rückkehr“ entschieden sich auch, ihren älteren Bruder Christopher in die Produktion einzubeziehen. Szenen mit dem Jugendlichen erschienen jedoch nur in der Spezialedition des Films. Es war seine Schwester, die zu einem wahren Star wurde. Carries beeindruckende schauspielerische Leistung brachte ihr 1987 den Saturn Award in der Kategorie „Beste Leistung eines jungen Schauspielers oder einer jungen Schauspielerin“ ein.
Carrie Henn trat von der Schauspielerei zurück
Hervorragende Kritiken, bei denen ihre Leistung im Vergleich zu vielen erwachsenen Partnern hervorgehoben wurde, sowie die Auszeichnung mit einer Statue schienen die Verwirklichung der Träume des Mädchens zu sein. Leider erhielt ihr Vater kurz nach Drehschluss eine erneute Einberufung zu einem Luftwaffenstützpunkt in Kalifornien, was letztlich die Rückkehr ins Heimatland bedeutete. Carrie nahm nicht einmal an der feierlichen Premiere des zweiten Teils von "Alien" teil und sah den Film mit ihr selbst zum ersten Mal in einem kleinen, lokalen Kino.
Carrie Henn konnte aufgrund des Tods ihrer Figur nicht an der Fortsetzung der Serie teilnehmen. Das ernüchterte Mädchen gab ihre früheren Pläne auf und konzentrierte sich vollständig auf ihre Ausbildung. 1994 schloss sie die Atwater High School ab und sechs Jahre später erhielt sie einen Bachelor-Abschluss in Bibliothekswesen. Sie bildete sich auch im pädagogischen Bereich weiter.
Die heute 48-jährige Frau genießt ein geregeltes Familienleben. Im nächsten Jahr wird sie das runde, 20-jährige Jubiläum ihrer Hochzeit mit Nathan Kutcher, den sie während ihres Studiums kennenlernte und der derzeit Polizist ist, feiern. Henn widmete sich der Kindererziehung und arbeitet seit vielen Jahren an der Shaffer Elementary School in Atwater, Kalifornien.
Die Amerikanerin erinnert sich immer noch gerne an ihre Erfahrungen bei „Aliens“ und hat bis heute regelmäßigen Kontakt mit Sigourney Weaver, der sie letztes Jahr öffentlich zum Muttertag gratulierte. Trotz ihres bewussten Rückzugs von Auftritten vor der Kamera lieh Carrie 2020 einer Figur in der animierten Miniserie „Thunder Island“ ihre Stimme.