TechnikVulkanausbruch 1831: Forscher warnen vor neuer globaler Krise

Vulkanausbruch 1831: Forscher warnen vor neuer globaler Krise

Wissenschaftler der Universität St. Andrews haben herausgefunden, dass der Ausbruch des Vulkans Zavaritskii auf der pazifischen Insel Simuschir im Jahr 1831 eine weltweite Abkühlung und Hungersnöte verursachte. Sie appellieren nun an die internationale Gemeinschaft, im Falle eines erneuten Ausbruchs koordinierte Maßnahmen zu ergreifen.

Krater des Vulkans - Abbildungsfoto
Krater des Vulkans - Abbildungsfoto
Bildquelle: © Adobe Stock | Denys Kutsevalov

Ein Team von Wissenschaftlern derselben Universität hat das Rätsel um den Vulkanausbruch gelöst, der vor fast 200 Jahren diese globale Abkühlung und Hungersnöte ausgelöst hatte. Die Forscher hatten jahrelang nach dem genauen Ort des Ereignisses gesucht. Schließlich gelang es Dr. Will Hutchison von der Universität St. Andrews, dieses Rätsel zu lösen.

Entdeckung der Wissenschaftler

Der Ausbruch ereignete sich im Frühjahr oder Sommer 1831. Unter der Leitung von Dr. Hutchison analysierten die Wissenschaftler Eiskerne und fanden eine genaue Übereinstimmung der Aschepartikel. Diese Aufgabe war äußerst schwierig, da die Aschefragmente in den Eiskernen etwa zehnmal kleiner sind als ein menschliches Haar.

Dr. Hutchison hob hervor, dass erst kürzlich entwickelte Techniken es ermöglichen, mikroskopisch kleine Aschefragmente zu extrahieren und deren chemische Zusammensetzung detailliert zu analysieren. „Wir analysierten die chemische Zusammensetzung des Eises mit hoher zeitlicher Auflösung, wodurch wir den Ausbruch präzise auf das Frühjahr/Sommer 1831 datieren konnten“, erklärte Dr. Hutchison.

Internationale Zusammenarbeit

Die Forschungen erforderten eine intensive Zusammenarbeit mit Kollegen aus Japan und Russland, die Proben von diesen abgelegenen Vulkanen bereitstellten. „Der Moment im Labor, als wir die beiden Aschen gleichzeitig analysierten, war ein wahrer Aha-Moment“, fügte Dr. Hutchison hinzu. Dank dieser Kooperation konnte nachgewiesen werden, dass die untersuchten Proben mit denen auf den Kurilen, insbesondere auf der Insel Simuschir, übereinstimmen.

Die Insel Simuschir, die derzeit unter russischer Kontrolle steht, spielte einst eine strategische militärische Rolle. Während des Kalten Krieges nutzten die Sowjets sie als geheime U-Boot-Basis. Die Untersuchung verdeutlicht, wie wenig die Kurilen erforscht sind, obwohl dort eine hohe vulkanische Aktivität herrscht. Hier befindet sich der gefährliche Vulkan, der vor 200 Jahren zur globalen Abkühlung beitrug.

Dr. Hutchison erklärte, dass es viele ähnliche Vulkane gibt, was die Vorhersage weiterer großer Ausbrüche erschwert. „Als Wissenschaftler und Gesellschaft müssen wir darüber nachdenken, wie wir im Falle eines weiteren großen Ausbruchs, vergleichbar mit dem von 1831, international zusammenarbeiten können“, appellierte er.

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