Waffenlogo auf Helmen: Norwegische Springer in der Kritik
Auf den Helmen der norwegischen Skispringer ist das Logo der Firma Nammo zu sehen. Dies führte zu Protesten und Kritik seitens Amnesty International, die es als "geschmacklos" bezeichnete.
24.11.2024 10:01
Beim Weltcup-Auftakt im Skispringen in Lillehammer traten die norwegischen Athleten mit dem Nammo-Logo auf ihren Helmen auf. Wie die Polnische Presseagentur berichtet, ist Nammo, die Nordic Ammunition Company, ein norwegisch-finnisches Unternehmen, das sich auf die Herstellung von Munition und Raumfahrtlösungen spezialisiert hat. Im letzten Buchstaben ist eine Silhouette einer Gewehrkugel eingearbeitet, was Kontroversen ausgelöst hat.
Amnesty International kritisierte die Entscheidung, das Logo eines Waffenherstellers auf den Helmen der Springer zu platzieren. Frank Conde Tanderg, politischer Berater der Organisation, drückte seine Unzufriedenheit im Fernsehen NRK aus und betonte, dass in Zeiten zahlreicher bewaffneter Konflikte, in denen norwegische Munition verwendet wird, ein solches Vorgehen "geschmacklos" sei.
Halvor Egner Granerud, ein norwegischer Springer, der das Nammo-Logo seit Jahren trägt, sieht darin kein Problem. Er betont, dass das Unternehmen die norwegische Nationalmannschaft unterstützt und Norwegens Verpflichtungen gegenüber der NATO erfüllt. Kommentatoren des Senders NRK hingegen fanden, dass es unangemessen sei, Sport mit Waffenwerbung zu verbinden und dass dies die aktuellen Gegebenheiten ignoriere.
Das Nammo-Logo war bereits auf den Jacken der norwegischen Springer
Der norwegische Skiverband entschied sich nach Abschluss eines neuen Vertrags mit Nammo, das Logo auf die Helme zu setzen; zuvor war es auf den Anzügen und Jacken der Springer zu sehen. Diese Entscheidung wurde sowohl im Inland als auch im Ausland mit gemischten Reaktionen aufgenommen.
Es sei darauf hingewiesen, dass Nammo seit 2010 Sponsor der norwegischen Mannschaft ist und die aktuellen Änderungen auf den neuen Vertrag zurückzuführen sind. Trotz der Kritik setzen die norwegischen Skispringer die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen fort, das sie in technischen Fragen und der Aerodynamik unterstützt.
Österreicher dominierten den Wettbewerb am Samstag, obwohl ein Deutscher gewann
Im ersten Wettbewerb der Saison gewann Pius Paschke. Die nächsten vier Plätze belegten Österreicher: Daniel Tschofenig, Maximilian Ortner, Stefan Kraft und Jan Hoerl.