Was wäre, wenn Dinosaurier intelligenzfähig und menschenähnlich wären?

Paläontologen sind sich einig, dass der Troodon einer der intelligentesten Dinosaurier war. Der Kanadier Dale Russell entwickelte ein Gedankenexperiment über ein Wesen, das dem Menschen ähneln könnte und sich aus den Troodons entwickelt hat. Er nannte es Dinozauroid oder Troodon sapiens (der denkende Troodon).

Im Jahr 1982 begann Russell eine Zusammenarbeit mit dem Bildhauer Ron Séguin. Die Aufgabe des Künstlers bestand darin, eine Visualisierung des hypothetischen humanoiden Nachkommens des Troodon zu erstellen. Nach ihrem Konzept würde sich der Dinozauroid auf zwei Beinen aufrecht bewegen. Wie andere Troodons hätte das von Russell und Séguin erfundene Wesen drei Finger an jeder Hand, von denen einer teilweise gegen überstellbar wäre.

Der Dinozauroid hätte im Vergleich zu menschlichen Augen sehr große Augen. Darüber hinaus hätte er ein entwickeltes Gehirn und einen teilweise reduzierten Gesichtsschädel. Sein Schwanz wäre verschwunden und auch seine Zähne, was merkwürdig erscheinen mag. Laut der Vision des Wissenschaftlers wäre das humanoide Reptil, das von einem fleischfressenden Dinosaurier abstammt, gänzlich zahnlos gewesen. Auf dem Modell von Séguin ist auch ein Nabel sichtbar, was darauf hindeutet, dass der Dinozauroid im Gegensatz zu Dinosauriern lebend gebärend gewesen wäre.

Russell spekulierte auch, dass eine Million von Jahren andauernde Evolution den „Reptilienmenschen“ ermöglichen würde, eine Zivilisation und fortschrittliche Technologien zu entwickeln. Seine Vorstellung stieß jedoch auf Kritik anderer Paläontologen, die fanden, dass der Dinozauroid dem Menschen zu sehr ähnelt.

Nach der Veröffentlichung von Russells Gedankenexperiment entbrannten viele Diskussionen über eine Welt, in der humanoide Reptilien existieren könnten. Eine Theorie legt nahe, dass diese zur dominierenden Spezies geworden wären, Homo sapiens verdrängt oder sogar das Auftreten von Menschen auf der Erde verhindert hätten. Eine andere Vorstellung sieht vor, dass Dinozauroiden mit Menschen koexistiert hätten — in Harmonie oder im Konflikt.

Die fantastische Idee von vor fast 40 Jahren inspiriert weiterhin sowohl Wissenschaftler als auch Künstler und Verschwörungstheoretiker über Reptilienwesen. Die Theorie über die Entwicklung von Dinosauriern, die bis heute überlebt hätten, wurde in der BBC-Dokumentation "Horizon: My Pet Dinosaur" vorgestellt.

Es ist anzumerken, dass unter den Fans von "Jurassic Park" das Gerücht kursierte, dass im vierten Teil der Serie Hybriden aus Dinosaurier- und Mensch-DNA erscheinen würden. Dies geschah endlich nicht, obwohl es Modelle und Konzeptgrafiken gibt, die darauf hindeuten, dass eine solche Idee erwogen wurde.

Einige Jahre vor der Filmpremiere sickerte ein angebliches Drehbuchfragment durch, welches annahm, dass Hybriden in einem geheimen Labor erstellt werden sollten, um ideale Soldaten zu produzieren. Ein Echo dieser Idee erschien in der Endversion, in der ein Militär die Nutzung von Raptoren in militärischen Operationen vorschlägt. Obwohl man auf Mensch-Dinosaurier-Hybriden verzichtete, setzte man auf die Kreuzung von Raubdinosauriern.

Laut Branchenportalen verzichteten die Macher nach dem Betrachten einer Grafik eines menschenähnlichen Dinosauriers, erstellt von Carlos Huante von Industrial Light & Magic, auf die ursprüngliche Idee. Dieses Konzept kam bei den Fans der Serie nicht gut an. Infolgedessen kündigte Colin Trevorrow, der Regisseur des dritten Teils von "Jurassic World", an, dass in seinem Film keine neuen Dinosaurier-Hybriden mehr zu sehen sein würden.

Hätte der Asteroid nicht die Erde getroffen, hätten Dinosaurier die Chance gehabt, zu überleben. Es ist jedoch unklar, wie ihre Evolution verlaufen wäre. Glaubt ihr, dass sie uns Menschen ähnlich sein könnten?