NachrichtenWohnungsarmut in Deutschland: Millionen kämpfen mit hohen Mietkosten

Wohnungsarmut in Deutschland: Millionen kämpfen mit hohen Mietkosten

In Deutschland steigt die Zahl der Menschen, die aufgrund hoher Wohnkosten in Armut leben. Laut einer Studie des Paritätischen Gesamtverbandes sind bis zu 17,5 Millionen Menschen von Armut betroffen, was 21,2 Prozent der Landesbevölkerung ausmacht. Besonders betroffen sind junge Erwachsene und ältere Menschen.

In Deutschland wächst die Armut.
In Deutschland wächst die Armut.
Bildquelle: © Adobe Stock
Kamil Rakosza-Napieraj

Laut "Deutsche Welle" leben in Deutschland nach einer Studie des Paritätischen Gesamtverbandes bis zu 17,5 Millionen Menschen in Armut. Das ist mehr als jeder fünfte Mensch im Land. Wohnungsarmut betrifft 21,2 Prozent der Bevölkerung, was bedeutet, dass ihnen nach der Bezahlung von Miete und Energie nur wenig für tägliche Ausgaben bleibt.

Armut in Deutschland nimmt zu

Menschen gelten als arm, wenn ihr verfügbares Einkommen weniger als 60 Prozent des Median-Einkommens beträgt. Aktuelle Daten zeigen, dass fast 12 Millionen Menschen, das sind 14,4 Prozent der Bevölkerung Deutschlands, unter dieser Schwelle liegen. Die Autoren der Studie bemerken jedoch, dass diese Analyse nicht berücksichtigt, wie viel Geld ihnen tatsächlich für die täglichen Ausgaben bleibt.

Das sogenannte Wohnungsarmut berücksichtigt jedoch das tatsächliche verfügbare Einkommen nach Abzug aller Miet- und Stromkosten. Dadurch ist mehr als ein Fünftel der Bevölkerung Deutschlands davon betroffen.

Hohe Wohnkosten treiben Armut an

Hohe Wohnkosten sind der Hauptfaktor, der Armut antreibt. Joachim Rock vom Paritätischen Gesamtverband betont, dass bessere Löhne und eine Wohnpolitik, die die Mieten auf einem erschwinglichen Niveau hält, notwendig sind. In Bremen, Sachsen-Anhalt und Hamburg lebt mehr als jeder Vierte in Wohnungsarmut.

Am stärksten betroffen sind junge Menschen im Alter von 18 bis 25 Jahren sowie ältere Menschen über 65 Jahre. Eine hohe Armutsquote betrifft auch alleinerziehende Eltern und Menschen, die alleine leben. Die Studie berücksichtigt nicht Obdachlose und Flüchtlinge, was das tatsächliche Bild der Situation möglicherweise verfälscht. Die Daten stammen aus dem Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2023.

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