NachrichtenZählung zeigt: Störche setzen Hohenfels unter Druck

Zählung zeigt: Störche setzen Hohenfels unter Druck

Die Störche machen den Deutschen zu schaffen
Die Störche machen den Deutschen zu schaffen
Bildquelle: © Getty Images | juergenczogalla / 500px
Anna Wajs-Wiejacka

13.09.2024 09:08

Hunderte Störche — das ist ein Problem, mit dem sich die Einwohner der Gemeinde Hohenfels in Deutschland auseinandersetzen. Sie beklagen sich über die von den Vögeln hinterlassenen Verunreinigungen und den Lärm, doch am meisten macht ihnen der ungebändigte Appetit der Neuankömmlinge zu schaffen. Und es kommen immer mehr Störche hinzu.

Die Einwohner der Gemeinde Hohenfels, unweit des Bodensees in Deutschland, kämpfen mit einem erheblichen Problem. Ihre Ortschaft ist bei Störchen sehr beliebt, die sich hier in großen Scharen niederlassen. Wie Interia unter Berufung auf Berichte deutscher Medien mitteilt, gibt es hier Hunderte von Vögeln. Der Bürgermeister von Hohenfels, Florian Zindeler, weist darauf hin, dass allein in einem Landkreis an einem Vormittag mehr als 130 Störche gezählt wurden. "Sie hinterlassen Kot, machen Lärm und fressen alles," berichten die Medien.

Die Einwohner beklagen sich nicht nur über den Lärm oder die große Menge an Verunreinigungen, sondern vor allem über den ungebändigten Appetit der gefiederten Gäste. Wie Zindeler feststellt, geben die Vögel Informationen darüber, wo eine Mahlzeit in Aussicht ist, recht schnell weiter. Wie er betont, sobald ein Landwirt mit der Arbeit auf dem Feld beginnt, erscheint zuerst ein Storch und kurz darauf weitere Exemplare.

Bürgermeister Zindeler hat keine Zweifel, warum die Störche dieses Gebiet so sehr mögen. Wie er betont, gibt es hier viele Schilfflächen, die den Störchen eine große Menge Nahrung bieten. Kein Wunder, dass sie sich gerade an diesem Ort niederlassen wollen.

Bürgermeister schreibt an die Behörden

Der Bürgermeister von Hohenfels hat sein Problem der Regierung von Baden-Württemberg vorgetragen. Er überzeugt hochrangige Politiker davon, dass es notwendig ist, neue Verfahren zu entwickeln, die es ermöglichen, in Fällen wie dem in seiner Gemeinde gegen geschützte Arten vorzugehen.

Josef Martin, der örtliche Kommissar für den Storchenschutz, nahm Stellung zur Diskussion. Seiner Meinung nach ist die Anwesenheit der Störche nicht so belastend, wie sie beschrieben wird. Er erinnerte daran, dass Probleme mit Kot nur in der Nähe von Nestern auftreten, die von Störchen gebaut werden. Martin bezweifelt auch, dass die Anwesenheit der Störche zu einer signifikanten Erhöhung des Lärmpegels geführt hat. Er erinnerte auch daran, dass gemäß den geltenden Vorschriften die Vögel vor der Brutzeit an einen anderen Ort verlegt werden können.

Laut Informationen der "Süddeutschen Zeitung" sind die Störche, die sich derzeit im Gebiet der Gemeinde Hohenfels aufhalten, ältere Exemplare, die Deutschland bald verlassen und in wärmere Länder ziehen werden.

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